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Frankfurter Tagung zu "Migration, Flucht und Trauma"
From Friday, 4. March 2016
To Sunday, 6. March 2016
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„Migration, Flucht und Trauma – die Folgen für die nächste Generation“ lautet das Thema dieser internationalen Tagung. Ausgerichtet wird die Konferenz vom Sigmund-Freud-Institut, von der Goethe-Universität und dem interdisziplinären Forschungszentrums „Individual Development and Adaptive Education of Children at Risk“ (IDeA) sowie der Universität Stockholm.

„Die heutige Psychoanalyse und die aktuelle empirische Bindungsforschung verfügen sowohl konzeptuell als auch präventiv und therapeutisch über ein breites Wissen zum Umgang mit Traumatisierten“, so die Organisatorin der Tagung, Prof. Dr. Marianne Leuzinger-Bohleber, Geschäftsführende Direktorin Sigmund-Freud-Institut.

Dieses Wissen bildete die theoretische Grundlage für fünf Präventionsprojekte, die seit 2010 über 1000 der als schwer erreichbar geltenden Familien mit Migrationshintergrund und prekären sozialen Problemlagen angeboten wurden. Diese Projekte hatten besonders die Frühprävention bei sogenannten „Risikokindern“ („children-at-risk“) im Auge.

Viele Studien zeigen, wie wichtig es ist, traumatisierten Menschen möglichst zeitnah und niederschwellig Hilfen anzubieten, um Langzeitfolgen für sie und die nachkommenden Generationen zu mildern.

„Traumatisierungen sind Erfahrungen, in denen Menschen extremen Gefühlen von Verzweiflung, Ohnmacht und Hilflosigkeit ausgesetzt sind, meist verbunden mit Todesangst. Zudem bricht das Urvertrauen zusammen, die Betroffenen können sich auf nichts mehr verlassen, nicht auf andere und nicht auf sich selbst“, erläutert Leuzinger-Bohleber. „Daher reagieren Traumatisierte auf Migrationserlebnisse und auf erneute Erfahrungen von Passivität und Ohnmacht in den Aufnahmeeinrichtungen besonders verletzlich.“

Traumatisierungen haben – wie aktuelle Studien belegen – auch einen nachhaltigen Einfluss auf die Stressregulation, wie dies in verschiedenen Vorträgen auf der Tagung ausgeführt wird. Dies wirkt sich besonders auf die frühe Phase der Elternschaft aus und prägt daher auch die nächste Generation.

Die Gefahr einer Traumatisierung mit pädagogischer, sozialpädagogischer und therapeutischer Unterstützung abzumildern, ist heute eine vordringliche humanitäre Aufgabe für viele Berufszweige. So fächerübergreifend verschiedene Berufsgruppen zusammenarbeiten, so interdisziplinär ist auch die Forschung auf diesem Gebiet in Frankfurt.

„Unserer Forschungszentrum ‚Individual Development and Adaptive Education of Children at Risk’, kurz IDeA, an dem neben der Goethe-Universität das Deutsche Institut für Internationale Pädagogische Forschung und das Sigmund-Freud-Institut beteiligt sind, bietet hier hervorragende Möglichkeiten“, betont Prof. Dr. Sabine Andresen, Erziehungswissenschaftlerin an der Goethe-Universität.

Auf der Tagung – Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch – wird diskutiert, in welcher Weise das Wissen, das in Projekten u.a. in Frankfurt, Oslo und Belgrad gesammelt wurde und aktuell noch wird, für den Umgang mit traumatisierten Kindern in den verschiedenen Bildungsinstitutionen von der Krippe bis zur Sekundarstufe fruchtbar gemacht werden kann.

Location Goethe-Universität, Campus Bockenheim, Frankfurt
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