tdh Osnabrück. - Das Kinderhilfswerk terre des hommes hat anlässlich des Internationalen Tages gegen Kinderarbeit (12. Juni) auf die Ausbeutung von Kindern beim Abbau des Minerals Mica (dt. "Glimmer") aufmerksam gemacht. Mica wird in der Auto-, Elektronik- und Kosmetikherstellung genutzt, auch von deutschen Unternehmen. Vor allem in Indien, Madagaskar, China, Sri Lanka, Pakistan und Brasilien arbeiten Kinder im Mica-Abbau, so terre des hommes.

Mica wird im Tagebau gewonnen. Allein in Indien würden 90 Prozent der Mica Minen illegal betrieben, berichtete terre des hommes. Hier seien etwa 22.000 Kinder in den Minen beschäftigt. Die Arbeit sei gesundheitsschädlich, der Staub verursache Silikose, die sogenannte Staublunge. Viele Kinder würden unter der Last der Arbeit in der großen Hitze zusammenbrechen, zahlreiche von ihnen seien unterernährt. 

"Noch immer kümmern sich große Unternehmen nicht ausreichend darum zu überprüfen, wo ihre Rohstoffe herkommen und ob dabei Kinder ausgebeutet werden", sagte Albert Recknagel, Vorstandssprecher von terre des hommes. "Wir fordern Unternehmen auf, umgehend ihre Lieferkette sorgfältig zu überprüfen und an den einschlägigen Standards und Verfahren der OECD und der Vereinten Nationen auszurichten. Außerdem appellieren wir an Unternehmen, in der branchenübergreifenden Initiative für nachhaltigen Mica-Abbau mitzuarbeiten."

Mit einem Anteil von 26 Prozent sei die Elektronikbranche - einschließlich der Fahrzeugelektronik - der größte Abnehmer von Mica, gefolgt von der Farb- und Beschichtungsindustrie mit einem Anteil von 24 Prozent, so terre des hommes. Mica sei in Produkten wie Föhnen und Rasierern enthalten, aber auch in Smartphones, Laptops, Computern und allen Geräten mit Platinen.

Quelle: www.tdh.de 

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