Bonn. - Sechs Wochen nach dem Zyklon Idai ist Mosambik von einem neuen Tropensturm getroffen worden. Zyklon Kenneth stieß mit mehr als 200 Stundenkilometern auf Land und richtete nach ersten Berichten der Hilfsorganisation CARE verheerende Zerstörungen in Gemeinden entlang der Einfallsschneise im Norden Mosambiks an. Ersten Schätzungen zufolge sind rund 700.000 Menschen in der Provinz Cabo Delgado von dem tropischen Wirbelsturm betroffen.
Daw Mohamed, Leiter der CARE-Einsatzgruppe in der Provinz Cabo Delgado, berichtete, in der Stadt Maconia sei alles zerstört, soweit das Auge reicht. "Ich arbeite seit drei Jahrzehnten in der Katastrophenhilfe. Aber so etwas habe ich noch nicht gesehen. Mir fehlen mir die Worte." Auch die Region Ibo ist laut CARE-Berichten stark betroffen: "Hier sind 100.000 Menschen dringend auf Hilfe angewiesen. Landwirtschaftliche Flächen, Märkte, Produktionsstätten - alles ist zerstört."
Kenneth traf mit Windgeschwindigkeiten von über 220 Stundenkilometern auf Land - eine Stärke, die seit Beginn der Aufzeichnungen vor 60 Jahren noch kein Sturm in dem südostafrikanischen Land erreicht hat. Zudem ist es laut den Vereinten Nationen das erste Mal, dass in einer Wirbelsturmsaison gleich zwei Zyklone mit derartigen Geschwindigkeiten in Mosambik auftreffen.
Die Regierung von Mosambik berichtete, dass 30.000 Menschen evakuiert werden konnten. Wie immer liegt in den ersten Tagen die Priorität auf Bergungsarbeiten, medizinischer Versorgung und sauberem Trinkwasser.
CARE plant, zunächst Moskitonetze, Eimer, Zeltplanen und Hygiene-Pakete für Frauen und Mädchen zu verteilen. Bereits vor sechs Wochen, als Zyklon Idai auf Land traf, galt der besondere Augenmerk des CARE-Nothilfeteams den Bedürfnissen von Frauen und Mädchen. Einige Hilfsgüter seien bereits in die betroffene Region unterwegs. Aber mit der fortwährenden Hilfsoperation rund um Beira nach Zyklon Idai seien die personellen und finanziellen Ressourcen sehr knapp.
Quelle: www.care.de