savethechildrenBerlin. - Die Erde sei weit davon entfernt, ein gerechterer, friedlicherer und gesünderer Ort zu werden – so, wie es sich die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen im Jahr 2015 in der Agenda 2030 vorgenommen haben. Diese bittere Bilanz zieht Save the Children zur Halbzeit der Umsetzung der 17 globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs). Im Vorfeld des SDG-Gipfels am 18. und 19. September in New York fordert die Kinderrechtsorganisation die Bundesregierung auf, die geplanten Kürzungen der finanziellen Mittel für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe zu stoppen.

„Ein Blick in die Nachrichten genügt, um zu wissen: Jetzt ist nicht die Zeit für Einsparungen“, sagt Florian Westphal, Geschäftsführer von Save the Children Deutschland. „Ernährungssicherung, Bildungsprogramme, Klimaanpassungsmaßnahmen oder die psychologische Unterstützung von Kindern in Konflikten – all das muss vielmehr aufgestockt werden, um die Zukunft der nachfolgenden Generationen zu sichern. Doch leider reist die Bundesregierung mit einem Sparkurs im Rücken zum UN-Gipfel. Deutschland muss mit gutem Beispiel vorangehen und die Budgetkürzungen zurücknehmen.“

Nach UN-Angaben lägen die Nachhaltigkeitsziele nur zu etwa zehn Prozent im Zeitplan, bei rund einem Drittel gäbe es Stillstand oder gar Rückschritte. Wie viel noch zu tun sei, zeigen auch die Daten zur Situation der Kinder weltweit im neuen Analysetool „Child Atlas“ („Kinderatlas“) von Save the Children.

So ist etwa im Bereich Ernährung noch viel zu tun: Aufgrund von chronischer Mangelernährung werden bis 2030 voraussichtlich 194 Millionen Kinder in ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung zurückbleiben. Von diesen Wachstumsstörungen werden vor allem Kinder in Subsahara-Afrika betroffen sein, dicht gefolgt von Süd- und Ostasien, beklagt die NGO.

„Diese Zahlen machen deutlich, wie viel Arbeit noch nötig ist, um die globale Hungerkrise zu bekämpfen und Ziel 2 der Agenda 2030 zu erreichen“, sagt Nana Ndeda, Leiterin der Abteilung Advocacy and Policy für den Bereich Hunger bei Save the Children. „Regierungen müssen jetzt in Frühwarnsysteme und Katastrophenvorsorge investieren, um besser auf künftige Wetterextreme vorbereitet zu sein.“

Extreme Klimaereignisse wie Dürren, Starkregen oder Stürme werden ebenfalls zum Alltag zukünftiger Generationen gehören. 2,6 Milliarden Kinder werden den Daten aus dem „Child Atlas“ zufolge in den kommenden sieben Jahren mindestens ein extremes Klimaereignis erleben.

Die Verwirklichung von Ziel 4 – hochwertiger Bildung – bereitet Save the Children ebenfalls Sorge. 392 Millionen der 922 Millionen Kinder, die bis 2030 zur Schule kommen, werden bis zum Alter von zehn Jahren keinen einfachen Text lesen können, so die Prognose. Von den 414 Millionen Mädchen, die bis 2030 die Grundschule beenden, werden 67 Millionen vor dem 18. Geburtstag heiraten – viele aus wirtschaftlicher Not, weil ihre Familien von Armut und Hunger bedroht sind.

Angesichts dieser erschreckenden Zahlen fordert Save the Children die Staats- und Regierungschefs auf, sich beim SDG Summit auf konkrete Pläne zu verpflichten, um die Verwirklichung der globalen Nachhaltigkeitsziele deutlich zu beschleunigen. Außerdem müssen sie ihr Versprechen umsetzen, nicht nur für, sondern auch mit Kindern zusammenzuarbeiten.

Quelle: PM Save the Children - www.savethechildren.de


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