CARITASRom/Freiburg (epo.de). - 162 Caritasverbände aus Afrika, Asien, Lateinamerika und Europa haben die G8-Staaten scharf kritisiert. Auf der Caritas-Generalversammlung in Rom warfen die Delegierten den G8-Ländern vor, ihre vor zwei Jahren gegebenen Versprechungen zu brechen. Statt die Hilfszahlungen wie zugesagt um 50 Milliarden Dollar bis 2010 zu erhöhen, seien diese im vergangenen Jahr sogar um fünf Prozent gesunken.

Erstmals seit zehn Jahren waren die Hilfszahlungen (öffentliche Entwicklungshilfe, ODA) der G8-Länder im Jahr 2006 wieder rückläufig. Am deutlichsten unterlaufen nach Ansicht der Caritas-Verbände Italien, Frankreich und Deutschland ihre eigenen, vor zwei Jahren in Gleneagles gemachten Ankündigungen. Deutschland bleibe derzeit rund sieben Milliarden Dollar hinter den selbst gesetzten Zielen zurück, kritisierte die Caritas.

Die Ankündigung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, den Entwicklungshilfe-Etat um 750 Millionen Euro zu erhöhen, begrüßte der Delegierte des Deutschen Caritasverbandes, Oliver Müller. Die Erhöhung sei jedoch nicht ausreichend, um die eigenen Zusagen von Gleneagles zu erfüllen. Zudem bedürfe es weiterer Schritte auch im weltweiten Handel. "Die Menschen brauchen vor allem faire Chancen. So lange Exportsubventionen die Preise verzerren, können afrikanische Bauern ihr Gemüse nicht zu fairen Preisen absetzen."
 
Auf der Caritas-Generalversammlung treffen sich vom 3. bis 9. Juni in Rom 300 Delegierte von 162 Caritasverbänden aus Afrika, Asien, Lateinamerika und Europa, um ihr Handeln in der humanitären Hilfe und der Friedenssicherung abzustimmen. Aktuell ist der weltweite Caritasverbund in 13 Kriegen, Bürgerkriegen und Naturkatastrophen im Einsatz. Der größte koordinierte Einsatz dient aktuell den Bürgerkriegs-flüchtlingen in Darfur, wo 325.000 Menschen mit Lebensmitteln, Trinkwasser, Unterkünften und Medikamenten versorgt werden. Nach dem Tsunami hatte der internationale Caritasverbund in den betroffenen Ländern Projekte für 550 Millionen Dollar umgesetzt.

www.caritas-international.de


Back to Top

Wir nutzen ausschließlich technisch notwendige Cookies auf unserer Website.