CaritasFreiburg (epo.de). - Für einen Kurswechsel in der deutschen Afghanistan-Politik plädiert Caritas international. Die Instrumentalisierung der humanitären Hilfe für militärische Zwecke habe dazu geführt, dass auch die humanitären Helfer zunehmend zwischen die Fronten gerieten. Darauf machte das Hilfswerk der deutschen Caritas anlässlich der Vorstellung des Jahresberichts 2006 aufmerksam. In den vergangenen Jahren waren zehn Mitarbeiter von Caritas-Projektpartnern in Afghanistan ums Leben gekommen.

Caritas international fordert eine strikte Trennung der Aufgaben von militärischen und zivilen Aufgaben. Jeder solle das tun, was er am besten könne: Die Bundeswehr für Sicherheit sorgen, die Hilfsorganisationen für den Wiederaufbau. Caritas international  plädiert dafür, das Mandat von ISAF und Bundeswehr zu überprüfen. Die Verantwortung für Militäroperationen müsse so bald wie möglich in die Hände der Vereinten Nationen übergeben werden, damit in Afghanistan nicht der Eindruck entstehe, das Land sei von westlichen Staaten besetzt.

Caritas international hat im vergangenen Jahr in Afghanistan Projekte im Umfang von 1,86 Millionen Euro umgesetzt. Das Land am Hindukusch zählt damit gemeinsam mit Kongo, Burundi, Kolumbien, Indien und Rumänien zu den Schwerpunktländern des Hilfswerkes der deutschen Caritas. Insgesamt standen Caritas international im vergangenen Jahr 54,75 Millionen Euro für Hilfsprojekte zur Verfügung. Mehr als 50 Prozent der laufenden Projekte konnten aus privaten Spenden finanziert werden. Die Verwaltungskosten lagen bei 6,4 Prozent. 

www.caritas-international.de


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