DEDBonn (epo.de). - Der Deutsche Entwicklungsdienst (DED) hat seine Aktivitäten im Jahr 2006 vor allem im Nahen Osten ausgeweitet und sein Engagement im Wassersektor intensiviert. Schwerpunkt der Arbeit des DED war 2006 aber nach wie vor Afrika, wo er mit 55 Prozent seiner Entwicklungshelfer aktiv war, während 25% in Asien und 20% in Lateinamerika und in der Karibik tätig waren. Dies geht aus dem Jahresbericht 2006 hervor, der am Dienstag in Bonn vorgestellt wurde.

Insgesamt hatte der DED im Jahr 2006 durchschnittlich 1.000 Entwicklungshelfer und Entwicklungshelferinnen unter Vertrag. Dem DED als staatlicher Durchführungsorganisation der deutschen Entwicklungszusammenarbeit wurden im Jahr 2006 rund 86 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt zur Verfügung gestellt. Durch Aufträge Dritter und Partnerleistungen wurden weitere zehn Millionen Euro an Einnahmen erzielt, so dass der DED insgesamt 96 Millionen Euro einsetzen konnte.

Mit den Millennium Development Goals der Vereinten Nationen als Richtschnur seiner Arbeit habe sich der DED auch im vergangenen Jahr auf dezentrales und partnerschaftliches Handeln in den Partnerländern konzentriert, erklärte DED-Verwaltungsratsvorsitzender Uwe Runge. "Unsere Fachkräfte arbeiten vor Ort in Zielgruppennähe, das ist unsere besondere Kompetenz", sagte DED-Geschäftsführer Jürgen Wilhelm.

"In Afghanistan ist der DED mit seinen insgesamt 80 Fachkräften insbesondere im Bereich Konfliktbearbeitung mit dem Zivilen Friedensdienst aktiv", erklärte Jürgen Wilhelm. "Aber wir unterstützen den zivilen Aufbau Afghanistans auf breiter Basis, beispielsweise durch lokale Wirtschaftsförderung." Mit dem Zivilen Friedensdienst war der DED im Jahr 2006 auch in Kambodscha und Palästina besonders aktiv. Eine neue Zusammenarbeit mit dem Libanon, die noch im Jahr 2007 beginnen soll, hat der DED vergangenes Jahr vorbereitet, und in Syrien hat der DED die 2005 im Bereich Wasser begonnene Zusammenarbeit mit inzwischen vier Entwicklungshelfern und Entwicklungshelferinnen und einem Fachkoordinator ausgebaut.

Auch in Uganda und Tansania hat der DED sein Engagement im Wassersektor intensiviert. Ein neues Partnerland des DED ist seit 2006 Haiti. Demokratieförderung wird in der ersten Phase bis 2008 Schwerpunkt sein. Hingegen hat der DED nach fast fünfundzwanzigjähriger Präsenz die Zusammenarbeit mit Chile Ende 2006 beendet. "Dafür gaben die günstigen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen Chiles den Ausschlag", so Jürgen Wilhelm.

Der DED richte sein Engagement konsequent an den fünf Grundprinzipien der Paris-Deklaration aus: Stärkung der Eigenverantwortung der Partner, Orientierung an den Strategien und Strukturen der Partner, Abstimmung mit anderen Organisationen, Wirkungsorientierung und Verpflichtung zu gegenseitiger Rechenschaft. In den Partnerländern arbeite der DED mit staatlichen Institutionen und mit Organisationen der Zivilgesellschaft auf der lokalen und regionalen Ebene zusammen. "Hier entfaltet der DED als ein partnerorientierter und solidarischer Dienst seine bei den Partnern hoch anerkannte Beratungskompetenz", sagte Uwe Runge.

Zur Organisation und Koordination seiner Arbeit vor Ort beschäftigte der DED im Jahr 2006 nach eigenen Angaben insgesamt 231 hauptamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im In- und Ausland sowie 244 so genannte Ortskräfte in den DED-Landesbüros. Darüber hinaus förderte er 396 bei den Partnerorganisationen tätige einheimische Fachkräfte. Im Bereich der Personalentwicklung startete der DED im Jahr 2006 ein Führungskräfte-Entwicklungsprogramm, das ausgerichtet ist auf den gezielten Ausbau der individuellen Führungskompetenzen hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, insbesondere der mittleren Führungsebene.

Zur Unterstützung der Reintegration der von ihrem Einsatz im Ausland zurückkehrenden Entwicklungshelfer und Entwicklungshelferinnen hat der DED die im Jahr 2005 eingerichteten Rückkehrertage ausgebaut und fortentwickelt. In der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit in Deutschland hat der DED im Jahr 2006 mit 1.913 Veranstaltungen insgesamt knapp 40.000 Teilnehmer erreicht, eine Steigerung um fast 25%.

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