caritasFreiburg. - Ein Jahr nach dem verheerenden Erdbeben hat Caritas international, das Hilfswerk der deutschen Caritas, dazu aufgerufen, Haiti bei seinem Neuanfang langfristig zu unterstützen. "Die Erdbeben-Hilfe in Haiti ist ein Marathon, kein 100-Meter-Lauf", sagte Oliver Müller, Leiter von Caritas international. "80 Prozent von Port-au-Prince sind zerstört oder beschädigt, das sind Verhältnisse wie in Berlin nach dem 2. Weltkrieg. Um die Auswirkungen des Erdbebens zu beseitigen, sind mehrere Jahre nötig. Es wäre fatal, wenn die Hilfe von der Weltgemeinschaft nicht mit gleicher Anstrengung fortgeführt würde wie bisher."

Eine positive Bilanz zieht Caritas international in Bezug auf die akute Nothilfe. Dank lokaler Partner wie der Caritas Haiti hätten die Rettungsmaßnahmen schnell und zügig eingeleitet werden können. So habe allein Caritas 1,5 Millionen Menschen mit Lebensmitteln versorgt und 350.000 Menschen in den Gesundheitszentren behandelt. Für 100.000 Betroffene seien Zelte und andere Notunterkünfte bereitgestellt worden.

Langfristig engagiert sich Caritas international vor allem im Gesundheitsbereich sowie dem Aufbau von sozialen Einrichtungen. Über die lokalen kirchlichen Strukturen erreicht Caritas international insbesondere diejenigen, die sich nicht selbst helfen können: Alte, kranke und behinderte Menschen sowie Kinder. Der Wiederaufbau sei allerdings durch den Ausbruch der Cholera überschattet und empfindlich zurückgeworfen worden, da der Kampf gegen die Seuche einen Großteil der Arbeitskraft der Hilfsorganisationen gebunden habe, so die Caritas.

Nach Einschätzung von Caritas international hat das Erdbeben die bereits vor der Katastrophe existierenden grundlegenden Probleme des Landes mit aller Deutlichkeit zu Tage treten lassen: Die große Armut und die weitgehende Handlungsunfähigkeit des Staates. Beide Faktoren führten dazu, dass Naturkatastrophen in Haiti deutlich gravierendere Auswirkungen nach sich zögen als in anderen Ländern der Region. Oliver Müller, Leiter von Caritas international: "Es bestätigt sich in Haiti der Satz, dass erst Armut Katastrophen katastrophal macht."

www.caritas-international.de

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