Lateinamerika

Manuel ZelayaTegucigalpa/Berlin (epo.de). - Der gestürzte honduranische Präsident Manuel Zelaya (Foto) ist am Donnerstag an der Spitze einer Wagenkolonne von Nicaragua aus nach Honduras aufgebrochen. Es ist sein zweiter Versuch, in sein Land zurückzukehren. Die Interimsregierung hatte zuvor angekündigt, ihn an der Grenze verhaften zu lassen und seine Anhänger vor Protestkundgebungen gewarnt. Eine internationale Menschenrechtsdelegation stellte unterdessen "gravierende und systematische Menschenrechtsverletzungen" nach dem Staatsstreich fest.
honduras_lage_150Tegucigalpa (epo.de). - Nach dem Scheitern der Verhandlungen zwischen dem gestürzten Präsidenten Manuel Zelaya und der Übergangsregierung werden Warnungen vor einem Bürgerkrieg und Forderungen nach einem Eingreifen der internationalen Staatengemeinschaft laut. Die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen forderte, den "Druck auf die Putschisten zu erhöhen". Die Menschenrechtsorganisation FIAN erklärte, der UN-Sicherheitsrat müsse sofort handeln. Die EU fror Finanzhilfen in Höhe von 65 Millionen Euro ein.
zelaya_manuel__2007_abr_100San José/Berlin (epo.de). - Die Vermittlungs-Bemühungen zur Beilegung der Staatskrise in Honduras sind vorläufig gescheitert. Die Delegation des Übergangspräsidenten Roberto Micheletti habe seinen Vorschlag zur Wiedereinsetzung des vom Militär gestürzten Präsidenten Manuel Zelaya (Foto) und zur Bildung einer Regierung der nationalen Einheit abgelehnt, teilte Costa Ricas Staatspräsident Oscar Arias am Sonntag in San José mit. Arias warnte vor einem Blutvergießen, falls es nicht bald eine Einigung gebe.
Präsident Zelaya. Foto: Wikimedia CommonsBerlin (epo.de). - Während der gestürzte honduranische Präsident Manuel Zelaya Rosales (Foto) angekündigt hat, er wolle am Donnerstag in Begleitung von OAS-Generalsekretär José Miguel Insulza in sein Land zurückkehren, mehren sich Berichte über Verhaftungen und die gewaltsame Unterdrückung der Protestbewegung gegen den Putsch des Militärs. Das bischöfliche Hilfswerk MISEREOR und die internationale Menschenrechtsorganisation FIAN baten am Dienstag Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD), sich für die Wiederherstellung der Demokratie und den Schutz der Menschenrechte in Honduras einzusetzen.
Foto: Manuel Zelaya Rosales 2006. Wikimedia CommonsTegucigalpa/Berlin (epo.de). - Die Absetzung des honduranischen Präsidenten Manuel Zelaya Rosales durch das Militär ist international scharf verurteilt worden. Zelaya war nur eine Stunde vor einem umstrittenen Referendum von Soldaten festgenommen und nach Costa Rica ins Exil gebracht worden. Zelaya sprach in Costa Rice von einer "Entführung" und einem "Putsch". Das Parlament in Honduras wählte unterdessen den Parlamentspräsidenten Roberto Micheletti als Interims-Staatschef bis zu den im November geplanten Präsidentschaftswahlen.
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