Länder

Brunnen in BeninCotonou (epo). - Mehr als 750 Brunnen hat die Deutsche Welthungerhilfe in Zusammenarbeit mit dem DED (Deutscher Entwicklungsdienst) in den letzten 20 Jahren in Betrieb genommen. Schon längst verfügen beide Organisationen daher über Standards angepasster Technologie, die garantieren, dass alle benötigten Ersatzteile im Land erhältlich sind und Reparaturen auch wirklich vor Ort durchgeführt werden können. Jetzt arbeitet die Welthungerhilfe daran, beninische Mitarbeiter in Brunnenbautechnik, Management und Organisation auszubilden. So soll garantiert werden, dass vor Ort lebensfähige Unternehmen und NRO entstehen, die selbsttätig Brunnen planen und bauen, aber die Dörfer auch bei deren Betrieb unterstützen können. Eine Reportage von Uwe Kerkow.
Video in BeninCotonou (epo). - "Tot oder Lebendig", "Kinder des Terrors" oder auch einfach nur "Werde Reich" heißen die begehrten Streifen aus Lagos. Der Preis für die Kassetten ist Verhandlungssache wie bei allen Waren auf dem Markt. Die nigerianische Videoproduktion auch in Benin zu vermarkten, ist trotz des Booms im eigenen Land sprichwörtlich naheliegend. Um ein größeres Verbreitungsgebiet zu erreichen, werden viele Filme jedoch oft in englischer Sprache gedreht. Die Drehorte sind meist in Lagos selbst und in ländlicher Umgebung.

Parakou (epo). - Es ist kurz vor acht Uhr abends und bereits dunkel in Parakou, der zweitgrößten Stadt Benins, 430 Kilometer nördlich von der Hauptstadt Cotonou. Vor seiner Cafeteria Thomas Sankara verneigt sich Ibrahim Dieng Richtung Mekka und betet. Jeden Abend legt er dafür eine Matte auf den Sandboden, wäscht sich Hände und Füße auf traditionelle Weise und überlässt seine Gäste für eine Viertelstunde sich selbst. Aus der Cafeteria ertönt das Signal für das Nachrichtenmagazin "Journal". Ehe man es sich versieht, ist die Bude von Zuschauern umringt. Die Bilder zu den Angriffen der USA auf Afghanistan lösen gemurmelte Kommentare und manchmal Laute der Überraschung aus. Die meisten der Fernsehzuschauer konsumieren dabei nichts. Aber nach den Nachrichten verläuft sich die Menge wieder, sofern nicht gerade ein wichtiges Fußballspiel übertragen wird.

Nach Jugoslawien, Ruanda und Tschetschenien wird nun auch der Afghanistankrieg mit der Allmacht des Ethnischen erklärt. Die Lösung scheint auf der Hand zu liegen: Wenn es gelingt, Vertreter aller ethnischer Gruppen in eine Regierung einzubinden, herrscht Frieden im Lande. Jedoch ist solch eine 'ethnische Lösung' nicht nur realitätsfremd, sondern geradezu gefährlich: Realitätsfremd, da die Berücksichtigung ethnischer Gruppen nicht zur Beilegung des Afghanistankonflikts beiträgt; gefährlich, da die Verknüpfung von politischen Ämtern und Ethnizität den Konflikt in Afghanistan erst recht stabilisieren und anheizen wird.

ChiapasAm 1. Januar 1994 kam es in Chiapas, dem südlichsten Bundesstaat Mexikos, zum bewaffneten Aufstand der "Nationalen Zapatistischen Befreiungsarmee" (EZLN). Sie forderte den Rücktritt der mexikanischen Regierung, verlangte freie demokratische Wahlen, Autonomie für die indigenen Gemeinden, eine Landreform und soziale Gerechtigkeit für die Bürger von Mexiko und Chiapas. Mit der schlagartigen Besetzung verschiedener Städte durch zum Teil nur mit Stöcken bewaffnete Zehntausende Indigenas der EZLN wurde Chiapas weltbekannt und die katastrophale Lebenssituation der indigenen Bevölkerung rückte ins Rampenlicht der nationalen und internationalen Aufmerksamkeit.

Herat (epo). - Maslach - Schlachthaus - nennt sich auf Dari, dem afghanischen Persisch, die Zeltstadt, die sich über die Ebene 15 Kilometer westlich von Herat ausdehnt. Ein Hügelrücken im Norden kann die Bewohner nicht vor dem Wind schützen, der besonders nachmittags kräftig auffrischt und den Sand aufwirbelt. Der vermischt sich mit den Staubwolken, die die Lastwagen auf ihrem Weg in den nahen Iran hinter sich herziehen. Die Straße zum Grenzübergang Islam Qala Richtung Meschhed und an den Persischen Golf, die hier nur eine ausgefahrene Lehmpiste ist, führt direkt am Lager Maslach vorbei.

BamianKabul (epo). - "Nur Allah der Allmächtige verdient es angebetet zu werden, niemand und nichts anderes" - und zwar ein für alle Mal. Deshalb müssen alle Statuen lebendiger Wesen in Afghanistan zerstört werden, denn sie seien "Schreine der Ungläubigen geblieben" und würden von diesen weiterhin "angebetet". So bestimmt es eine Fatwa des Taleban-Staates Islamisches Emirat Afghanistan vom 26. Februar diesen Jahres, die in ihrem eigentlichen Wortlaut unbekannt und nur in einer kommentierten, von den Taleban-Medien verbreiteten Version bekannt geworden ist.

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