Göttingen. - Die vom UN-Menschenrechtsrat geplante Entsendung einer Untersuchungsmission nach Burundi hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Mittwoch als "halbherzig" kritisiert. "Eine einfache Untersuchungsmission wird kaum zu neuen Erkenntnissen kommen, sondern nur bestätigen, dass zahllose Menschenrechtsverletzungen verübt wurden. Mutiger wäre es, eine 'Offizielle Untersuchungskommission' einzusetzen, die alle seit Beginn der Krise im April 2015 verübten Menschenrechtsverletzungen dokumentiert und die dafür Verantwortlichen benennt", erklärte der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius in Göttingen.
Paris. - Die UNESCO-Konvention zur Vielfalt kultureller Ausdrucksformen hat seit ihrer Verabschiedung im Oktober 2005 die Politik in allen Weltregionen maßgeblich beeinflusst. Das ist das Resümee des ersten UNESCO-Weltberichts zur Vielfalt kultureller Ausdrucksformen, der am Dienstag in Paris veröffentlicht worden ist. Der Bericht weist gleichzeitig darauf hin, dass trotz zahlreicher Fortschritte weiterhin erhebliche Defizite bei der Umsetzung der Konvention insbesondere bei der Künstlermobilität, der Geschlechtergerechtigkeit und dem Zugang zu Handelsmärkten bestehen.
Berlin. - Delegierte der beiden verfeindeten Regierungen in Libyen wollen am Mittwoch ein Abkommen unterzeichnen, das am vergangenen Wochenende bei der Libyen-Konferenz in Rom ausgehandelt wurde und die Bildung einer Einheitsregierung vorsieht. Die Vorsitzende des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (AWZ) im Deutschen Bundestag, Dagmar Wöhrl (CSU), erhofft sich davon die Wiederherstellung der Staatlichkeit und einen echten politischen Prozess, der alle Menschen des Landes einbezieht.
Berlin. - Das Forum Fairer Handel hat am Dienstag ein neues Positionspapier zum geplanten Freihandelsabkommen TTIP zwischen der EU und den USA vorgelegt. Darin kritisiert das Fair-Handels-Netzwerk die voraussichtlichen Auswirkungen von TTIP auf Entwicklungs- und Schwellenländer. "Es ist offensichtlich, dass TTIP Bestrebungen hin zu einem fairen Welthandel untergräbt", betonte Geschäftsführer Manuel Blendin.
Göttingen. - Nach dem gewaltsamen Tod von 14 Menschen bei einem Überfall von Fulani-Nomaden auf ein Bauerndorf in Zentralnigeria in der Nacht zum Montag hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) der nigerianischen Regierung Versagen bei der Eindämmung der Gewalt vorgeworfen. "Alle reden von Boko Haram und der Gewalt islamistischer Extremisten im Nordosten des Landes. Doch für mehrere Dutzend Millionen Nigerianer wirkt der Fulani-Konflikt viel bedrohlicher als die Boko-Haram-Krise", erklärte der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am Dienstag in Göttingen.
Juba. - 2,2 Millionen Südsudanesen sind seit Beginn der Krise vor zwei Jahren in ihrem eigenen Land auf der Flucht. Ein Drittel der Bevölkerung hat nicht mehr ausreichend zu essen. Seit dem Konfliktausbruch im Südsudan hat CARE nach eigenen Angaben mehr als 600.000 Menschen in den drei am schlimmsten betroffenen Bundesstaaten Unity, Upper Nile und Jonglei mit Gesundheitsdiensten, Nahrung, Friedensförderung und Gewaltprävention unterstützt. Basierend auf CARE´s Erfahrungen im Südsudan hat die Organisation am Dienstag anlässlich des zweiten Jahrestages des Konflikts in einem Bericht konkrete Maßnahmen vorgestellt, wie das im August unterzeichnete Friedensabkommen gesichert werden könnte.