Aachen. - Bei der zunehmenden Vermarktung von Steviolglykosiden, einem Süßstoff, der aus der Stevia-Pflanze gewonnen wird und in immer mehr Lebensmitteln zu finden ist, handelt es sich um einen Fall der Biopiraterie und damit um eine Verletzung der Rechte indigener Gruppen in Brasilien und Paraguay. Das zeigt der Bericht "Der bittersüße Geschmack von Stevia", den das Werk für Entwicklungszusammenarbeit MISEREOR am Donnerstag gemeinsam mit der Universität Hohenheim und anderen Organisationen veröffentlicht hat.
Berlin. - Der vom Menschen verursachte Klimawandel könnte zu einem "globalen Arten-Killer" werden. Zu diesem Fazit kommt die Umweltorganisation WWF, nachdem die Weltnaturschutzunion IUCN im Vorfeld der Klimaschutzkonferenz in Paris ihre aktualisierte Internationale Rote Liste der bedrohten Tier- und Pflanzenarten vorgelegt hat. Dem Update zufolge finden sich auf der Rote Liste der gefährdeten Arten insgesamt über 79.800 Tiere und Pflanzen (Stand Juni 2015: 77.340), von denen 23.250 (Stand Juni 2015: 22.784) in ihrem Bestand akut bedroht sind.
Berlin. - Ohne Toiletten, eine gute Hygienepraxis und sauberes Wasser ist der Kampf gegen den Welthunger nicht zu gewinnen. Das hat Thilo Panzerbieter, Geschäftsführer der German Toilet Organization, anlässlich des Welttoilettentags (19.November) erklärt. Das Motto der Vereinten Nationen ist in diesem Jahr "Bessere Sanitärversorgung für bessere Ernährung". UN WOMEN macht auf die Sicherheit und Gesundheit von Frauen und Mädchen im Zusammenhang mit Zugang zu Toiletten aufmerksam- in Entwicklungsländern, aber auch in Flüchtlingsunterkünften in Deutschland.
Düsseldorf. - Das Kartell der öffentlichen Gläubiger von Entwicklungs- und Schwellenländern, der so genannte Pariser Club, hat am Mittwoch im französischen Finanzministerium über die Schulden Grenadas beraten. Dabei forderte die Regierung der kleinen Karibikinsel die Aufnahme einer "Hurrikan-Klausel" in die Umschuldungsvereinbarung. Dadurch sollen im Falle großer Naturkatastrophen der Schuldendienst eingestellt und Mittel für Nothilfe und Wiederaufbau freigemacht werden können.
Göttingen. - Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat mehr Transparenz und einen besseren Schutz der Zivilbevölkerung beim Antiterror-Krieg gegen Boko Haram in Nigeria gefordert. "Die Zahl der Todesopfer im Boko-Haram-Konflikt ist sicherlich deutlich höher als bislang bekannt", sagte GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am Mittwoch in Göttingen. "Denn zivile Opfer im Antiterror-Kampf werden in den regelmäßig verbreiteten Siegesmeldungen der Armee nicht genannt."
Berlin. - Die Industrieländer haben sich am Dienstagabend im Rahmen der OECD darauf verständigt, die Exportkredite für neue Kohlekraftwerke massiv einzuschränken. Danach sollen staatliche Exportbürgschaften, in Deutschland die so genannten Hermes-Bürgschaften, in Zukunft nur noch für "besonders effiziente" Kohlekraftwerke möglich sein. Der Einigung ging eine fast zweijährige Diskussion voraus. Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch begrüßt diese Einigung. Die Umweltorganisation urgewald hält den Beschluss aus Klimaschutzsicht für völlig unzureichend.