Köln. - Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF ist besorgt über den Anstieg von Kinderehen syrischer Mädchen, die nach Jordanien geflohen sind. Eine neue UNICEF-Untersuchung zeigt, dass bereits jedes dritte Mädchen im Kinder- und Jugendalter verheiratet wird. Vor Ausbruch des Krieges in Syrien und der Flüchtlingskrise waren 13 Prozent der syrischen Mädchen bei ihrer Heirat jünger als 18 Jahre, mittlerweile sind es 32 Prozent. Bereits im vergangenen Jahr hat UNICEF einen deutlichen Anstieg von Frühehen unter den Flüchtlingen in Jordanien beobachtet.
Hildesheim.- Anlässlich des am Freitag beginnenden Weltkongresses für Politikwissenschaft stellt die Universität Hildesheim ihre Beiträge dazu vor. Die Forschergruppe "Internet und Politik" aus Hildesheim untersucht, welche Rolle das Internet in politischen Prozessen spielt, etwa im Nahen Osten und beim Regimewandel in Ägypten. Die Politikwissenschaftler gehen der Frage nach, wie im Internet Prozesse der Meinungsbildung angestoßen und Entscheidungen getroffen werden können und beobachten, wie Politiker soziale Online-Medien nutzen. Die Professoren Marianne Kneuer und Thomas Demmelhuber untersuchen die Rolle neuer Medien in Transformations- und Demokratisierungs-Prozessen.
Göttingen. - Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) wirft Nigerias Regierung vor, der eskalierenden Gewalt zwischen Viehzüchtern und Bauern im Zentrum des Landes hilflos zuzusehen. "Noch steht der Konflikt zwischen Fulani-Hirten und sesshaften Bauern im Schatten der Gewalt von Boko Haram", erklärte der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am Mittwoch in Göttingen. "Seit Januar 2014 wurden mindestens 522 Menschen getötet." Viele Opfer seien christliche Tiv. Aber auch muslimische Bauern kommen gewaltsam zu Tode. Bei den Konflikten stehe nicht die Religion im Vordergrund, sondern der Streit um Land- und Weiderechte.
Tel Aviv. - Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat am Dienstagabend die Ausweitung des Militäreinsatzes in Gaza angekündigt. Zuvor hatte die Hamas eine von Ägypten vorgeschlagene Waffenruhe abgelehnt. Seit Beginn der Offensive vor acht Tagen kamen auf palästinensischer Seite mehr als 200 Menschen ums Leben, auf israelischer einer. Das Internationale Kommittee vom Roten Kreuz (ICRC) warnt davor, dass die Bombadierung Gazas zu verheerenden Schäden der ohnehin schon schwachen Wasser-Infrastruktur in den besetzten palästinensischen Gebieten führen wird. Wenn die aktuellen Feindseligkeiten nicht schnell enden, ist es laut ICRC nur noch eine Frage der Zeit, bis die belagerte Bevölkerung unter akuter Wasserknappheit leiden wird.
Fortaleza. - Die Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika (BRICS) haben ihren Ankündigungen Taten folgen lassen und der Ungleichheit im Weltwirtschaftssystem eine eigene Entwicklungsbank (New Development Bank, NDB) entgegengesetzt. Die NDB soll den Verlautbaren des BRICS-Gipfels in Fortaleza (Brasilien) zufolge in Ergänzung zum Internationalen Währungsfonds und der Weltbank arbeiten, ist de facto jedoch eine Konkurrenz-Institution zu den von den USA nach dem Zweiten Weltkrieg gegründeten Bretton-Woods-Institutionen Weltbank und Internationaler Währungsfonds (IWF). epo.de dokumentiert die entscheidenden Passagen der Erklärung von Fortaleza.
Fortaleza. - Die Gruppe der wirtschaftlich und politisch aufstrebenden Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika (BRICS) hat in Konkurrenz zu Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) eine eigene Entwicklungsbank gegründet. Auch eigene BRICS-Währungsreserven sollen gebildet werden. In einer gemeinsamen Erklärung heißt es, Bank und Fonds sollten zunächst mit 50 Milliarden US-Dollar ausgestattet werden und ihren Sitz in Shanghai (China) haben. Mittelfristig sollten beide Institutionen über 200 Milliarden Dollar Kapital verfügen.