BND LogoKabul/Hamburg (epo.de). - Der Bundesnachrichtendienst (BND) hat nach Angaben von  SPIEGEL Online jahrelang Mitarbeiter der Welthungerhilfe in Afghanistan ausgespäht. Von Oktober 2005 bis April 2008 hätten BND-Mitarbeiter den E-Mail-Verkehr des von der Welthungerhilfe geleiteten Afghanistan NGO Safety Office (ANSO) teilweise mitgelesen, erklärte der BND den Mitarbeitern der WHH nach SPIEGEl-Angaben.

Vorsitzende der Welthungerhilfe war zu dieser Zeit Ingeborg Schäuble, die Ehefrau des deutschen Innenministers Wolfgang Schäuble (CDU), dem der Nachrichtendienst unterstellt ist. Die Abhöraktion sei "zur Erkennung und Begegnung internationaler terroristischer Anschläge" durchgeführt worden, zitierte der SPIEGEL den BND. Die gewonnenen Informationen seien dazu verwendet worden, die allgemeine Sicherheitslage in Afghanistan einzuschätzen und deutsche Einrichtungen zu schützen.

ANSO soll als gemeinsames NRO-Projekt das Sicherheitsbewusstsein von nichtstaatlichen Organisationen in Afghanistan stärken und Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit von NRO-Mitarbeitern ergreifen. Das Büro in Kabul koordiniert entsprechende Aktivitäten in Jalalabad, Herat, Kandahar, Mazar-I-Sharif and Kabul und wird von der Europäischen Union finanziert.

"Insgesamt speicherte die zuständige Pullacher Abteilung mindestens 2000 E-Mails einer internen Verteilerliste", so SPIEGEL Online. Weil auch Deutsche überwacht worden seien, habe der BND die Kommunikation als "grundrechtlich geschützt" eingestuft. Die Überwachung sei von einer "Geheimkommission des Bundestages" gebilligt worden.

Abbildung: © Website des BND

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