jugend eine weltWien. - In Westafrika breitet sich der tötliche Ebola Virus immer weiter aus. Sierra Leone war bisher das Zentrum der Ebola Epidemie und am Samstag hat der sierra-leonische Präsident Koroma ein Notprogram gegen die Krankheit ausgerufen. Neben Sierra Leone sind auch Liberia, Nigeria und Guinea betroffen. In Liberia wurden am Montag alle Grenzübergänge geschlossen. Auch in Nigeria herrscht Alarmbereitschaft an allen Flughäfen, Häfen und Landübergängen. Seit dem ersten registrierten Auftreten im Februar diesen Jahres erlagen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO mindestens 660 Menschen der Krankheit.

"In Sierra Leone hat das tödliche Virus mittlerweile die Millionenhauptstadt Freetown erreicht -  die Regierung hat den Notstand ausgerufen", berichtete Reinhard Heiserer, Vorsitzender der österreichischen Hilfsorganisation Jugend Eine Welt am Montag in Wien. "Um die Epidemie aufzuhalten, ist die Aufklärung der Bevölkerung entscheidend. Doch 70 Prozent der Leute sind Analphabeten, das heißt, sie sind auf mündliche Informationen angewiesen. Unsere Projektpartner von Don Bosco Fambul nutzen daher ihre gut funktionierende Kinder-Hotline, um über Ebola aufzuklären."

Die Don Bosco Childline mit der Nummer 116 sei über jeden Netzbetreiber in Sierra Leone kostenfrei erreichbar. Aufgrund der hohen Nachfrage sei das Personal kurzerhand von zwei auf fünf Personen aufgestockt worden. Geschulte Sozialpädagogen gingen auf die Fragen von Kindern und Jugendlichen rund um Ebola ein. Zudem führe Don Bosco Fambul seit Ausbruch der Ebola-Epidemie Informationsveranstaltungen auf Marktplätzen und in Schulen durch bzw. gingen Mitarbeiter von Haus zu Haus und verteilten Flugblätter mit selbsterklärenden Bildern. Sämtliche Aktionen - die bis Ende des Jahres weiter verstärkt werden sollen - fänden in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Gesundheit, anderen Hilfsorganisationen sowie der Weltgesundheitsorganisation statt.

Don Bosco Fambul, kümmere sich vor allem um Straßenkinder und Jugendliche in Not, sei in Freetown seit Jahren vor Ort und genieße in der Bevölkerung hohes Vertrauen - im Gegensatz zu vielen Krankenhäusern, in denen es in der Vergangenheit zu Fällen von Korruption und Fehldiagnosen kam. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind bisher 219 Menschen in Sierra Leone an Ebola gestorben.

Ebola gilt als eine der ansteckendsten und tödlichsten Krankheiten weltweit - neun von zehn Menschen überleben das Virus nicht. Zuvor hatte die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) die Menschen in den von der Ebola-Seuche betroffenen Regionen Westafrikas vor dem Verzehr bestimmter Wildtiere gewarnt, da der Virus auch darüber übertragbar sei.

Quelle: jugendeinewelt.at


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