Berlin. - Nach der Drohung der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) vom Sonntag, notfalls militärische Gewalt gegen die Putschisten im Niger einzusetzen, haben die Militärregierungen der Nachbarstaaten Burkina Faso und Mali gewarnt, sie würden dies als Kriegserklärung betrachten.

Die Regierungen von Mali und Burkina Faso betonten in einer gemeinsamen Erklärung: "Jegliche militärische Intervention im Niger käme einer Kriegserklärung gegen Burkina Faso und Mali gleich." ECOWAS hatte am Sonntag bei ihrem Treffen in der nigerianischen Hauptstadt Abuja den neuen Machthabern in Niger ein Ultimatum gestellt und gefordert, den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum sofort freizulassen und wieder in sein Amt einzusetzen. Andernfalls drohten Sanktionen oder der "Einsatz von Gewalt".

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Berichten zufolge haben die Militärs im Niger seit dem Putsch am 26. Juli mindestens 180 Mitglieder der ehemaligen Regierungspartei inhaftiert. Sie warfen Frankreich vor, eine militärische Intervention zu planen. Die französische Außenministerin Catherine Colonna bestritt diesen Vorwurf und erklärte, es bestehe noch immer die Möglichkeit, Bazoum die Macht wieder zu übergeben. Niger war 2021 mit 2.248 Tonnen der fünftgrößte Produzent von Uran, das Frankreich für seine Atomkraftwerke benötgt.

(red)


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