GfbV Logo

Führende Vertreter der indigenen Nama werden begleitet von der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) in der kommenden Woche im ehemaligen Lüderitz (heute ǃNamiǂNûs) in Namibia und diskutieren, welche Chancen und Risiken die Produktion von grünem Wasserstoff auf ihrem Land mit sich bringen würde.

Gleichzeitig wollen die Nama Forderungen an die namibische Regierung und deutsche Unternehmen formulieren, die an dem Wasserstoff-Projekt beteiligt sind. Denn ausgerechnet auf Shark Island soll für den Transport des grünen Energieträgers nach Europa ein Hafen ausgebaut werden. Auf der „Haifischinsel“ befand sich unter deutscher Kolonialherrschaft jedoch ein Konzentrationslager, in dem 1000 bis 3000 Nama und Herero den Tod fanden. Viele Nama befürchten, dass dieser wichtige Gedenkort an den Völkermord (1904 – 1908) massiv beschädigt wird.

„Durch die Produktion von grünem Wasserstoff darf den Nama kein Nachteil entstehen. Deutschland muss seiner besonderen Verantwortung gerecht werden und dafür sorgen, dass die Nachfahren der Ermordeten in die Planungen einbezogen werden“, sagt der GfbV-Direktor Roman Kühn. „Wir fordern deutsche Unternehmen und die Bundesregierung dazu auf, die Rechte indigener Völker zu achten und die Nama in Pläne zur Nutzung ihres angestammten Gebiets einzubeziehen.”

Der Workshop in ǃNamiǂNûs wird von der Nama Traditional Leaders Association (NTLA) gemeinsam mit der GfbV veranstaltet. Er findet vom 9. bis 11. April statt und ist für Medienschaffende teilweise öffentlich. Wir laden Sie herzlich zur Teilnahme ein. Bei Interesse melden Sie sich bitte unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. GfbV-Direktor Roman Kühn und die stellvertretende GfbV-Bundesvorsitzenden Michaela Böttcher nehmen vor Ort an dem Workshop teil. Roman Kühn steht gerne für Presseanfragen zur Verfügung.

Weitere Termine im Anschluss an den Workshop:

Am 13. April findet auf Shark Island der Genocide Memorial Walk statt und ein neuer Gedenkstein an den Völkermord an den Herero und Nama wird eingeweiht. Der Gedenkstein wurde von der GfbV auf Wunsch der Betroffenen finanziert. Ein im Jahr zuvor aufgestellter Gedenkstein ist zerstört.

Am 12. April wird im Lüderitz Waterfront Auditorium in Namibia eine Ausstellung von Forensic Architecture eröffnet. Mithilfe moderner 3-D-Technik wurde aus alten Fotos das Konzentrationslager auf Shark Island nachgestellt.

In Potsdam findet am 12. April um 14 Uhr vor dem Landtag anlässlich des Gedenktags an den Genozid an den Herero und Nama eine solidarische Demonstration und Kundgebung statt, die von der PAWLO-Masoso e.V. und dem Bündnis „Völkermord verjährt nicht“ organisiert wird.

Quelle: www.gfbv.de


Back to Top

Wir nutzen ausschließlich technisch notwendige Cookies auf unserer Website.