DWHHBonn (epo.de). - Die Europäische Union und die Vereinten Nationen sollen sich für die Wiederaufnahme des Friedensprozesses für die westsudanesische Krisenregion Darfur einsetzen. Das hat die Deutsche Welthungerhilfe anlässlich des Treffens der EU-Außenminister mit dem UN-Sonderbeauftragten für Darfur, Eliasson, gefordert.

"Das Friedensabkommen vor knapp einem Jahr hat von Seiten der Rebellen de facto eine einzige Person unterzeichnet", erklärte Hans-Joachim Preuß, Generalsekretär der Welthungerhilfe, am Montag in Bonn. "Damit war es zum Scheitern verurteilt." Es sei an der Zeit, sich der Komplexität des Konflikts anzunehmen: "Araber gegen Afrikaner - diese Formel greift zu kurz."

Eine wesentliche Ursache für die Krise sei die systematische Vernachlässigung der Region. Knappheit an Wasser und Land heizten den Konflikt in der Wüstenregion an. "Darunter leiden sowohl die afrikanischen Bauern als auch die arabischen Nomaden", sagte Preuß. "Die Fronten sind deshalb viel unübersichtlicher, als sie oft beschrieben werden."

Unter dem allgemeinen Klima der Unsicherheit und der Gewalt leiden auch Hilfsorganisationen wie die Welthungerhilfe, die wegen Überfällen und Kämpfen immer wieder ihre Verteilungen an die Flüchtlinge und andere Notleidende unterbrechen müssen. "Friedensverhandlungen, Waffenstillstand, eine starke Friedenstruppe, Rückführung der Flüchtlinge, humanitäre und Wiederaufbauhilfe - nur so kann der Konflikt gelöst werden", betonte Preuß.

Die Deutsche Welthungerhilfe ist seit 1998 im Sudan in den Provinzen Nord-Darfur, West Kordofan und Unity State tätig. In Nord-Darfur versorgt sie nach eigenen Angaben 485.000 Menschen mit Lebensmitteln, in Unity State 185.000. Weitere Projektschwerpunkte sind Landwirtschaft, Ernährungssicherung und Trinkwasserversorgung.

www.welthungerhilfe.de


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