play fair kampagneNürnberg (epo.de). - Der Sportartikelhersteller Puma muss sich auf seiner Hauptversammlung am 22. April in Nürnberg kritische Fragen gefallen lassen. Puma pflege zwar sein Lifestyle-Image und habe in den letzten drei Jahren Gewinnsteigerungen um 14 Prozent verbucht, doch Beschäftigte in den Zulieferbetrieben könnten trotz Arbeit nicht in Würde Leben, kritisierte die Clean Clothes Campaign. Die Kampagne will auf der Hauptversammlung die Nichtentlastung des Vorstandes beantragen. 

Olympia und die Fußball-Europameisterschaft gäben dem Unternehmen im Jahr 2008 Rückenwind, erklärte das Inkota-Netzwerk als Teil der "Kampagne für eine saubere Kleidung". Doch es komme immer wieder zu verspäteten Lohnzahlungen für die meist jungen Arbeiterinnen, teilweise würden nur 54% des gesetzlichen Mindestlohns gezahlt, heißt es im PLAY FAIR 2008 Bericht "Die Hürden überwinden ..." über menschenverachtende Arbeitsbedingungen bei Sportartikel-Herstellern. In dem jetzt erschienenen Bericht sagte ein Interviewpartner: "Damit eine Familie großzuziehen ist, selbst wenn beide Partner arbeiteten, nahezu unmöglich." Die Beschäftigte klagten auch über die Behinderung der Gewerkschaftsfreiheit, Beschimpfungen und Repressionen.

Der Report „Die Hürden überwinden“ stellt vier Schlüsselbereiche heraus, in denen die Sportbekleidungsindustrie proaktiv handeln müsse: Niedriglöhne; Missbrauch von Kurzzeitverträgen und anderen prekären Beschäftigungsformen; Verstöße gegen die Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Tarifverhandlungen sowie Betriebsschließungen aufgrund von Umstrukturierungen.
 
Berndt Hinzmann von INKOTA will als Teil der Clean Clothes Campaign, auf der Puma Hauptversammlung die Nichtentlastung des Vorstandes beantragen, um dem Anliegen der Kampagne Nachdruck zu verleihen. Puma möge endlich den eingegangenen Verpflichtungen u.a. des „Program of Work“ zielstrebiger und konsequenter nachkommen, fordert er.

http://www.inkota.de/

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