wfpNairobi (epo.de). - Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) beklagt das fünfte Todesopfer bei seinen Hilfslieferungen in Somalia seit Anfang des Jahres. Bewaffnete Milizionäre hätten eine Begleitperson eines Transports im Süden des Landes erschossen, teilte die Organisation am Mittwoch in Nairobi mit. Die Sicherheitslage habe sich vor allem im Süden und im Zentrum des Landes deutlich verschlechtert.

Die Milizionäre erschossen den Mann nach WFP-Angaben in der im Süden gelegenen Stadt Buale nach einem Streit. Die Milizionäre verlangten Geld von den Fahrern der Transporte, damit die Lastwagen mit Hilfsgütern durch den Checkpoint gelassen werden. Im Süden und Zentrum Somalias befinden sich hunderte dieser Checkpoints.

"Wir verurteilen diese Schießereien und sind sehr besorgt darüber, dass die steigende Unsicherheit die humanitäre Hilfe in Somalia sabotiert", sagte Peter Goossens, WFP-Landesdirektor für Somalia. Goossens fügte hinzu, dass aufgrund der Dürre und der hohen Nahrungsmittelpreise mehr als zwei Millionen Menschen Hilfe benötigten. Somalia erlebt derzeit eine Serie von Entführungen von und Angriffen auf humanitäre Helfer und Mitglieder der Zivilgesellschaft.

Bereits am Freitag war ein Mitarbeiter einer einheimischen Nichtregierungsorganisation während einer Verteilung von WFP-Nahrungsmitteln in einem Lager nahe der Hauptstadt Mogadischu angeschossen worden. Der Mann wurde im Gesicht getroffen und nach Mogadischu in ein Krankenhaus gebracht.

Für den Rest des Jahres muss das WFP die Menge der Nahrungsmittelhilfsimporte verdoppeln, um durchschnittlich 2,4 Millionen Menschen jeden Monat zu unterstützen. Entscheidend hierfür ist der Transport per Schiff, weswegen WFP dringend um Eskorten für seine Schiffe gebeten hat, die von der Piraterie am Horn von Afrika bedroht sind.

Während immer mehr Menschen im Lande auf Hilfslieferungen angewiesen sind, könnte deren Nachschub bald zusammenbrechen, da Piraten die Ankunft weiterer WFP-Schiffe derzeit unmöglich machen.

www.wfp.org

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