wfpBerlin (epo.de). - Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hat mit der Lebensmittelversorgung von mehr als 2000 Vertriebenen des eskalierenden Konfliktes in Georgien begonnen. Seit dem Aufflammen der Kämpfe in der Region Südossetien am Freitag seien hunderte Menschen getötet worden, Tausende seien geflohen, teilte das WFP am Montag in Berlin mit.

Als Reaktion auf eine Anfrage der georgischen Regierung versorgte das WFP über das Wochenende 1.900 Vertriebene, die in Unterkünften in der Hauptstadt Tbilisi (Tiflis) Zuflucht gefunden haben, mit Lebensmittelrationen. Die Verteilung von Lebensmitteln wurde laut WFP am Montag fortgesetzt. Dabei würden Lebensmittelbestände aus bereits bestehenden Programmen in Georgien genutzt.

“Die Zahl der Bedürftigen steigt jede Stunde” sagte die WFP Landesdirektorin für Georgien, Lola Castro. Allein in Tbilisi seien bereits 2.750 Vertriebene registriert worden. Viele weitere Personen leben bei Verwandten oder in nichtoffiziellen Unterkünften, so Castro.

Die Verteilung von Lebensmitteln richtete sich am Montag primär an Menschen außerhalb der Hauptstadt. Der Zugang zu ihnen sei durch andauernde russische Luftangriffe jedoch eingeschränkt, so das WFP. Die WFP-Mitarbeiter könnten die Bedürftigen nur unter Gefahren erreichen.

Viele der Vertriebenen haben keine Kochmöglichkeiten. Daher will das WFP über die nächsten Tage High Energy Biscuits verteilen, die keiner Vorbereitung bedürfen. Die Organisation will seine Logistik auch anderen humanitären Organisationen zur Verfügung stellen. Dazu würden Kapazitäten der bereits bestehenden Operation zur Nahrungsmittelhilfe genutzt, die regulär 212.000 Bedürftige in Georgien unterstützt.  

Zehntausende sind während der letzten vier Tage aus Südossetien geflohen. Nach Angaben der russischen Regierung flohen rund 30.000 Menschen über die Grenze in das benachbarte Nordossetien, das innerhalb der Russischen Föderation liegt. Die russische Regierung teilte mit, sie werde sich um die humanitären Bedürfnisse der Geflohenen kümmern.

Dsas WFP hatte am Sonntag gemeinsam mit dem UN Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) Beobachter in die georgische Stadt Gori gesandt, die von russischen Kampfflugzeugen bombardiert wurde. Die Beobachtungsmission habe die die Stadt, in der normalerweise rund 40.000 Menschen leben, "fast menschenleer" vorgefunden. Das WFP stellt seit 1993 Nahrungsmittelhilfe in Georgien bereit.  

Foto: UNHCR staff offload emergency relief items at a temporary reception centre in Mtskheta, outside Gori. © UNHCR/A.Shrestha

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