wv logoGoma/Friedrichsdorf (epo.de). - In der Demokratischen Republik Kongo kann es nach Auffassung von World Vision Deutschland keine militärische Lösung geben. Der Friedensexperte der Organisation, Ekki Forberg, forderte am Freitag in Friedrichsdorf, dass sich die internationale Gemeinschaft, die westlichen Regierungen und die Bundesregierung intensiver in den Konflikt einschalten.

Die Bemühungen sollten darauf ausgerichtet sein, den Friedensprozess wiederzubeleben, sagte Forberg. "Wichtig ist auch, dass die Bundesregierung und die Europäische Union sofort diplomatische Gespräche mit den Regierungen der Nachbarländer Ruanda und Uganda aufnehmen, damit diese nicht zu einer Eskalation des Konflikts im Kongo beitragen."

World Vision rief die Konfliktparteien zum sofortigen Ende der Kampfhandlungen auf. Das Friedensabkommen, das im Januar vereinbart wurde, müsse endlich umgesetzt werden. Wichtige Forderungen seien darüber hinaus der Schutz der Zivilbevölkerung, Zugang für Hilfsorganisationen zu den Flüchtlingen, Entwaffnung der Milizen, keine weitere Rekrutierung von Kindersoldaten und konsequente Strafverfolgung von Menschenrechtsverletzungen. Nach Einschätzung von World Vision müssen im Kongo auch zahlreiche Konflikte um Landbesitz und Bodenschätze gelöst werden.

Die Kinderhilfsorganisation hatte seine Mitarbeiter am Donnerstag aus der Provinzhauptstadt Goma evakuiert. Helfer in Goma berichteten von heftigen Schusswechseln. Es habe dabei mehrere Tote gegeben. Die besondere Sorge von World Vision gilt den zigtausenden Menschen auf der Flucht. Männer, Frauen und Kinder haben teilweise nichts zu trinken und zu essen.

World Vision engagiert sich im Kongo, in den Regionen Beni, Mutwanga, Rutshuru, Rwanguba, Goma und Kirotshe mit verschiedenen Hilfsprogrammen. Schwerpunkte sind die Versorgung von Binnenflüchtlingen, Kinderschutz, Ernährungssicherung und Gesundheitsversorgung.

In der Demokratischen Republik Kongo gibt es UN-Schätzungen zufolge derzeit 1,1 Millionen Binnenflüchtlinge. Nach dem Scheitern der Friedensbemühungen im August hatte sich die Auseinandersetzung zwischen Regierung und Rebellen verschärft und damit die humanitäre Situation verschlechtert. Nach internationalen Schätzungen mussten allein seit August rund 250.000 Menschen vor Gewalt und Kämpfen fliehen.

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