DR Kongo Karte. Quelle: Wikipedia CommonsGoma/Stuttgart (epo.de). - Die Lage im Osten der Demokratischen Republik Kongo hat sich am Sonntag weiter zugespitzt. Nach Angaben der Diakonie Katastrophenhilfe mussten sich die Mitarbeiter der lokalen Partnerorganisation aus Sicherheitsgründen aus ihrem Projekt in Kanya Bayonga zurückziehen. Zehntausende seien gegenwärtig erneut auf der Flucht vor den Kämpfen. Die humanitäre Krise in der Region nimmt laut dem evangelischen Hilfswerk „dramatische Züge“ an.

Schon in den Tagen zuvor waren Hilfelieferungen angesichts der unsicheren Lage des öfteren unterbrochen gewesen. Anhaltende Gefechte zwischen verfeindeten Truppen und Milizen hätten immer wieder neue Flüchtlingswellen ausgelöst, berichtete ein Mitarbeiter der Partnerorganisation aus dem Krisengebiet. „Tausende von Menschen sind in den vergangenen Wochen mehrmals vertrieben worden.“ Nach seinen Angaben ist die Versorgung der Flüchtlinge wegen der unsicheren Lage äußerst schwierig.

Die Diakonie Katastrophenhilfe hofft, dass im Anschluss an die Kongo-Konferenz in Nairobi konkrete Schritte zur friedlichen Lösung des seit Jahren schwelenden Konflikts eingeleitet werden können. Am dringendsten benötigt werden nach Angaben der Helfer Nahrungsmittel, Kochgeschirr und Medikamente.

In den vergangenen Jahren sind im Osten des Kongo im Zuge der Auseinandersetzungen zwischen Regierungstruppen, Rebellen und Armeeangehörigen benachbarter Staaten Hunderttausende von Menschen vertrieben und Zehntausende getötet worden. Die Zivilbevölkerung ist immer wieder gewaltsamen Übergriffen durch die bewaffneten Gruppen ausgesetzt. Besonders Frauen und Mädchen haben unter den systematischen Vergewaltigungen zu leiden, so die Diakonie. Nach Angaben der Helfer vor Ort sind die Menschen von den jahrelangen Kämpfen erschöpft. Eine Vielzahl leide an Mangel- und Unternährung.

Seit längerem unterstützt die Diakonie Katastrophenhilfe in der Region rund 20.000 Vertriebene und gastgebende Familien. In dem Projektgebiet, das etwa 150 Kilometer nordwestlich der Provinzhauptstadt Goma am Rande eines Nationalparks liegt, sind in den vergangenen Wochen mehrere Zehntausend neue Flüchtlinge angekommen. Ihre Versorgung sei äußerst schwierig, berichten die Helfer der Partnerorganisation.

Von Goma aus ist das Projektgebiet immer noch nicht mit dem Auto zu erreichen, weil die Strecke zu unsicher ist. Hilfsgüter müssen deshalb gegenwärtig aus dem Norden in das Gebiet transportiert werden. Die Diakonie Katastrophenhilfe hilft auch im Rahmen des weltweiten kirchlichen Verbundes ACT (Kirchen helfen gemeinsam). Dieser versucht gegenwärtig die verstreut in der Umgebung von Goma lebenden Flüchtlinge zu erreichen, die bisher keine Hilfe erhalten haben.

Spenden (Kennwort "Kongo-Konflikt"):
Diakonie Katastrophenhilfe: Konto 502 707, Postbank Stuttgart, BLZ 600 100 70

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