Sri LankaColombo/Wuppertal (epo.de). - Eine internationale Delegation der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) hat auf Einladung der Methodistischen Kirche in Sri Lanka vom 1.- 9. November das Land besucht. Die Teilnehmer aus Deutschland, den Philippinen und Namibia äußerten sich im Anschluss an Reisen im Land und in die Kriegsgebiete „tief besorgt“ über die zum Teil katastrophale humanitäre Situation von Flüchtlingen sowie die schweren Menschenrechtsverletzungen.
Die Teilnehmer der Delegation führten nach VEM-Angaben Gespräche mit hochrangigen Vertretern von Kirchen, Religionsgemeinschaften, Zivilgesellschaft, Regierung und Armee. Sie riefen alle Kriegsparteien auf, den Krieg zu beenden und eine politische Lösung des Konfliktes herbeizuführen, die die Diskriminierung bestimmter Bevölkerungsgruppen, insbesondere der Tamilen, beendet.

Der gewaltsame, seit mehr als 30 Jahren andauernde Konflikt zwischen der Regierung Sri Lankas und der tamilischen Befreiungsbewegung LTTE war im Januar weiter eskaliert und kostete tausende Menschen, darunter viele Zivilisten, das Leben. Die Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, die LTTE militärisch in die Knie zu zwingen. Die LTTE hat in den vergangenen Jahren eine Vielzahl an Bombenattentaten auf hochrangige Politiker und Militärs sowie auf Zivilisten verübt, bei denen hunderte Menschen ums Leben kamen. Die Tamil Tigers halten weiter Gebiete im Norden Sri Lankas besetzt, wo tausende Flüchtlinge ohne ausreichende Versorgung im Kriegsgebiet gefangen sind.

„Die Zivilbevölkerung leidet extrem unter den Folgen des Krieges“, sagte Jochen Motte, Menschenrechtsreferent der VEM, der Gemeinden der Methodistischen Kirche in Jaffna besucht hat. Die Halbinsel im Norden des Landes, die von den Streitkräften Sri Lankas kontrolliert wird, ist von der Außenwelt abgeschnitten. Reisen sind nur mit dem Flugzeug oder einmal pro Woche per Schiff möglich.

„Es herrscht eine Ausgangssperre, es gibt unzählige Kontrollposten des Militärs, die die Bewegungsfreiheit einschränken und ausgedehnte Hochsicherheitszonen, zu denen kein oder nur begrenzter Zugang besteht“, so Motte. „Fischerei und Landwirtschaft sind nur in eingeschränktem Umfang möglich. Viele Menschen, die aus ihren Wohnorten vertrieben wurden, haben kein eigenes Einkommen und sind auf Hilfe von außen angewiesen.“

Die Methodistische Kirche Sri Lanka engagiert sich für Flüchtlinge und tritt gemeinsam mit anderen Kirchen und Vertretern unterschiedlicher Religionen für Frieden und die Achtung der Menschenrechte ein. Die VEM und ihre Mitgliedskirchen unterstützen sie dabei. In Solidarität mit der Methodistischen Kirche forderten die Teilnehmer der Delegationsreise ein Ende jeder Form von Diskriminierung in Sri Lanka. Notwendig sei ein politischer Prozess zur Lösung des Konfliktes, an der alle gesellschaftlichen Gruppen, insbesondere lokale Gemeinschaften, beteiligt werden müssten.


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