Menschenrechtsverletzungen auf den Philippinen. Foto: KarapatanManila (epo.de). - Auf der südphilippinischen Insel Mindanao ist ein Arbeiterführer von maskierten Männern erschossen worden. Rolando Antolihao, ein 39jährger Gewerkschafter auf einer Bananenplantage in der Provinz Davao del Norte, sei Montag nacht von sieben Schüssen niedergestreckt worden, teilte der Generalsekretär der Menschenrechtsorganisation Karapatan, Kelly Delgado, am Dienstag mit. Er sei auf der Stelle tot gewesen. 

Nach den Worten von Delgado ist Antolihao das dritte Mitglied der linksgerichteten Partei Bayan Muna (Nation First), das in der Bergbauregion Compostela in diesem Jahr ermordet wurde. Erst vier Tage zuvor war nach einem Bericht der Tageszeitung "Inquirer" der  Partei-Koordinator Danilo Qualbar von Bewaffneten Motorradfahrern erschossen worden.

Während Delgado die forcierte Aufstandsbekämpfung der Regierung auf Mindanao für die Eskalation der Gewalt verantwortlich macht, erklärte der Polizeichef der Provinz Davao del Norte, Benilito Bianzon, es werde in alle Richtungen ermittelt.

Karapatan hat nach eigenen Angaben mindestens 43 politisch motivierte Morde und 19 Fälle von "Verschwindenlassen" seit Januar 2008 dokumentiert. Landesweit seien mehr als tausend Mordopfer und mehr als 200 Entführungen seit der Amtsübernahme durch Präsidentin Gloria Macapagal im Jahr 2001 zu beklagen.

Der UN-Sonderberichterstatter für "außergerichtliche Hinrichtungen" (extrajudicial executions), Philip Alston, hatte im vergangenen Jahr in einem Bericht nachgewiesen, dass Soldaten im Rahmen der Aufstandsbekämpfung (counter-insurgency) gegen mutmaßliche kommunistische Rebellen die Morde verübten. Das Militär schob die Schuld hingegen Rivalitäten innerhalb der kommunistischen "New People's Army" (NPA) zu.

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