Meeting Madrid

Madrid (epo.de). - Eine hochrangig besetzte Konferenz befasst sich am Montag und Dienstag in Madrid mit der Frage, wie "Nahrungsmittelsicherheit für Alle" in Nord und Süd gewährleistet werden kann. Den Vorsitz des Treffens haben UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und der spanische Ministerpräsident Rodriguez Zapatero inne. Auf der Tagesordnung stehen Gespräche über das künftige Vorgehen bei der Beseitigung des Hungers und über den umfassenden Rahmenaktionsplan, der Nahrungsmittelsicherheit, Landwirtschaft, Ernährung, sozialen Schutz, Märkte und Handel unter ein Dach bringen soll. 
Eine "weitere und tiefere Partnerschaft" als Impuls für das Angehen von Nahrungsmittelproblemen soll im Rahmen der Konferenz ebenso diskutiert werden wie die Einrichtung eines Fonds, um Nahrungsmittel- und Ernährungssicherheit zu verbessern und landwirtschaftliche Kleinbetriebe in den ärmsten Gegenden der Welt zu fördern.

Die Zahl der Unterernährten in der Welt ist nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) 2008 auf 963 Millionen gestiegen. Damit werde der Fortschritt untergraben, das erste Millenniumsentwicklungs-Ziel zu erreichen, nämlich Hunger und Armut zu beseitigen, so die UNO. Vertreter der Vereinten Nationen und anderer internationaler Organisationen, die zur Hochrangigen Arbeitsgruppe für die weltweite Nahrungsmittelkrise gehören, nehmen an dem Treffen vom 26. bis 27. Januar teil, das mit Diskussionen zu technischen Details begann und mit einem Ministertreffen beendet werden soll.

Teilnehmer des Gipfels sind unter anderen der Generaldirektor der FAO und stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgruppe, Jacques Diouf, der Präsident des Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD), Lennart Båge, die Exekutivdirektorin des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP), Josette Sheeran, UNICEF Exekutivdirektorin Ann Veneman, der Leiter der Handels- und Entwicklungskonferenz der Vereinten Nationen (UNCTAD), Supachai Panikpadi, der geschäftsführende Direktor der Weltbankgruppe, Ngozi Okonjo-Iweala sowie der Koordinator der UN-Arbeitsgruppe zur Nahrung, David Nabarro, erwartet.

Das hochrangige Treffen zur Nahrungsmittelsicherheit wird von der spanischen Regierung ausgerichtet. Es knüpft an den Nahrungsmittel-Gipfel vom Juni 2008 in Rom an. In der Erklärung von Rom vom 5. Juni hatten 181 Staaten und die Europäische Gemeinschaft sich darauf verpflichtet, das Leid derjenigen zu lindern, die unter den steigenden Nahrungsmittelpreisen leiden. Sie hatten versprochen, die landwirtschaftliche Entwicklung, die Produktion von Nahrungsmitteln sowie landwirtschaftliche Kleinbetriebe zu fördern. Die Länder verpflichteten sich außerdem dazu, Hindernisse für den Zugang zu Lebensmitteln und angemessener Ernährung zu beseitigen.

Als ein Teil der Reaktion der Vereinten Nationen auf die andauernde weltweite Nahrungsmittelkrise hat sich das Welternährungsprogramm vorgenommen, 100 Millionen Menschen in 77 Ländern mit Lebensmitteln zu versorgen. Zusätzlich zu der Versorgung mit Notrationen und der Unterstützung von Schulspeisungen will das WFP sich um die Mangelernährung von Kindern kümmern, indem es verstärkt sehr nahrhafte Lebensmittel verteilt.

Während des vergangen Jahres hatte die FAO in über 80 Ländern technische Hilfe im Wert von ungefähr 600 Millionen US-Dollar geleistet, einschließlich der Verteilung von Saatgut, Werkzeugen, Ausrüstung, Düngemitteln sowie Impfstoffen und Futter für Tiere. Die FAO startet in das Jahr 2009 mit einem Budget für Projekte in Höhe von ungefähr einer Milliarde US-Dollar, das für Unterstützungsmaßnahmen verwendet werden soll. Die Organisation rechnet damit, dass ihre Ausgaben für Nothilfe und Wiederaufbau bis zu 500 Millionen US-Dollar erreichen werden.

Die Erfahrung des Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) zeigt, dass in einigen Entwicklungsländern landwirtschaftliche Kleinbetriebe die Möglichkeiten ergriffen haben, die sich durch die Nahrungsmittelkrise geboten haben. Mit Hilfe ihrer Regierung, der Zivilgesellschaft und Entwicklungspartnern haben sie ihre Lebensmittelproduktion enorm gesteigert. Der IFAD-Beirat hat zugestimmt, dass 2008 bestehende Fonds von laufenden Projekten für Investitionen für Landwirtschaftsbetriebe in Höhe von bis zu 200 Millionen US-Dollar umgeschichtet werden. Damit entspricht der Fonds den Forderungen von Regierungen, landwirtschaftlichen Kleinbetrieben einen schnellen Zugang zu Investitionen und entsprechenden Dienstleistungen zu ermöglichen.

Das Arbeitsprogramm im Jahr 2009 wird erwartungsgemäß neue Aufgaben in Höhe von über 700 Millionen US-Dollar enthalten. Die Weltbank hat bereits fast eine halbe Milliarde US-Dollar an 30 Länder aus ihrem 1,2 Milliarden US-Dollar schweren Nahrungmittelkrisen-Fonds ausgezahlt. Ungefähr 60 Prozent des Fonds wurde für Saatgut und Düngemittel für Landwirte für die kommende Saison ausgegeben.

Dieses Jahr stehen weitere 700 Millionen US-Dollar für schnelle Hilfe bereit. Die Weltbank schätzt, dass sie dieses Jahr insgesamt fast vier Milliarden US-Dollar für neue Landwirtschaftvorhaben und soziale Projekte bewilligen wird, um den Hungernden zu helfen.

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