oecd_perspectives_100Paris (epo.de). - Die gegenwärtigen Krisen beschleunigen den Strukturwandel in der Weltwirtschaft. Im Jahr 2030 werde die globale Wertschöpfung zu fast 60 Prozent von den aufstrebenden Ökonomien der Entwicklungs- und Schwellenländer bestritten, prognostiziert ein am Mittwoch in Paris veröffentlichter Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Das starke Wachstum in China und Indien habe einen beträchtlichen Einfluss auf den Rest der sich entwickelnden Welt.

Während die 1990er Jahre eine verlorene Dekade für die Entwicklungsländer gewesen seien, habe sich das Wachstum seit der Jahrtausendwende immens entwickelt. Die OECD habe auf diesen Trend reagiert und ihre Beziehungen zu aufstrebenden Ländern wie China, Indien, Indonesien oder Südafrika verstärkt. Kürzlich wurde Chile als 31. Mitgliedsstaat in die OECD aufgenommen. Auch Estland, Israel, Slovenien und Russland sind Aufnahmekandidaten.

In der Konsequenz ist dem Bericht "Perspectives on Global Development 2010: Shifting Wealth" zufolge die Zahl der Menschen weltweit, die von weniger als einem Dollar pro Tag leben müssen, um mehr als ein Viertel gesunken - schätzungsweise 500 Millionen. Diese Entwicklung habe sich aber fast ausschließlich auf China konzentriert. In anderen Ländern sei die Verringerung der Armut durch das Bevölkerungswachstum konterkariert worden.

Gleichzeitig, so der Bericht, ist aber auch die Ungleichheit in vielen Entwicklungsländern gestiegen. Dank hoher Wachstumsraten könnten die aufstrebenden Länder nun aber ihre Sozialausgaben erhöhen. Das sei ein wichtiges Mittel, um die Ungleichheit zu verringern, sagte OECD-Generalsekretär Angel Gurría.

Die Verlagerung des Reichtums auf der Welt hin zu Schwellenländern sei eine gute Nachricht für die Weltwirtschaft, heißt es in dem Bericht. Das Wachstum in den Entwicklungsländern gebe der globalen Ökonomie insgesamt einen kräftigen Schub. Dies werde auch durch die positive Rolle bestätigt, die einige aufstrebende Länder bei der gegenwärtigen wirtschaftlichen Erholung spielten, sagte OECD-Generalsekretär Gurría.

www.oecd.org

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