pakistan_flagge_100Bonn (epo.de). - Nach dem bisher größten Hilfsappell der Vereinten Nationen über 459 Millionen US-Dollar für die Opfer der Flutkatastrophe in Pakistan haben nichtstaatliche Organisationen den Ernst der Lage unterstrichen. "Noch nie waren so viele Menschen von einer Naturkatastrophe betroffen", betonte die Welthungerhilfe am Donnerstag in Bonn. Von den Überschwemmungen sind rund 14 Millionen Menschen betroffen.

Die UN-Hilfswerke baten um 459 Millionen US-Dollar, um die Opfer der Jahrhundertflut in Pakistan in den nächsten drei Monaten versorgen zu können. Die Welthungerhilfe begrüßte den umfangreichen Spendenaufruf der Vereinten Nationen. Die Überschwemmung in Pakistan stelle alle Helfer vor eine Herausforderung von noch nie gekanntem Ausmaß.

"Ich gebe dem Generalsekretär der UN Recht, dass die Hilfe in Pakistan eine historische Aufgabe ist, die wir nur gemeinsam erfüllen können. Wir können die betroffenen Menschen in dieser Situation nicht allein lassen. Pakistan wurde in der Vergangenheit bereits durch das furchtbare Erdbeben und die politische Instabilität in vielen Gebieten schwer getroffen. Deshalb werden die Auswirkungen dieser Jahrhundertflut noch lange spürbar sein", betonte der Vizepräsident der Welthungerhilfe, Prof. Klaus Töpfer.



Die Welthungerhilfe bat die deutsche Bevölkerung dringend um weitere Spenden für die Flutopfer in Pakistan. "Die Menschen vor Ort können nichts dafür, dass sie in einem schwierigen politischen Umfeld leben. Sie benötigen unsere Hilfe dringender denn je zuvor. Die Welthungerhilfe fühlt sich durch ihre Gründungsgeschichte, die eng mit den Vereinten Nationen verbunden ist, besonders verpflichtet, dem Land in dieser historischen Situation zu helfen. Durch unsere langjährige Arbeit in Pakistan mit einheimischen Partnern können wir dort helfen, wo die Not am größten ist", so Töpfer.

Die Welthungerhilfe konzentriert sich auf das besonders betroffene Swat-Tal und weitere Gebiete im Norden Pakistans. Bereits tausende Menschen wurden dort mit Nahrung, Trinkwasser, Hygienesets und Decken versorgt. 



Das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) hat in der von Überschwemmungen betroffenen Region bisher für 160.000 Menschen Zelte, Plastikplanen und andere Hilfsgüter bereitgestellt. Die Organisation rief zu Spenden in Höhe von 41 Millionen US Dollar auf, um dringende Unterstüzung für weitere 560.000 Menschen (rund 80.000 Familien) realisieren zu können.

"Die Menschen in Pakistan brauchen dringend Unterstützung von der internationalen Gemeinschaft", sagte Mengesha Kebede, der UNHCR-Vertreter in Pakistan. "Die Fluten haben Häuser, Farmen und die gesamte Lebensgrundlage von Millionen von Menschen zerstört."

UNHCR konzentriert sich bei seiner Arbeit auf die westlichen und nordwestlichen Provinzen Balutschistan und Khyber Paktunkhwa, wo viele pakistanische Binnenvertriebene zusammen mit afghanischen Flüchtlingen leben.

"Dies ist die größte Naturkatastrophe, die Pakistan je getroffen hat", sagte Martin Mogwanja, der Leiter von UNICEF Pakistan. "Wir müssen jetzt Leben retten und die 1,8 Millionen Menschen, die obdachlos geworden sind, mit dem Nötigsten versorgen."

Das Kinderhilfswerk UNICEF schätzt die Zahl der betroffenen Mädchen und Jungen insgesamt auf sechs Millionen. 2,7 Millionen von ihnen seien auf sofortige Hilfe angewiesen. Vor allem der Mangel an sauberem Trinkwasser und die schlechten hygienischen Bedingungen durch überschwemmte Latrinen und Tierkadaver bringen Kinder in Lebensgefahr. Kinder, die durch verschmutztes Trinkwasser an Durchfall erkranken, können sehr schnell an innerer Austrocknung sterben. UNICEF will deshalb noch in dieser Woche insgesamt 4,2 Millionen Dosen Zucker-Salz-Mischung in das Notstandsgebiet bringen.

www.welthungerhilfe.de
www.uno-fluechtlingshilfe.de
www.unicef.de

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