unicef_neu_150Köln (epo.de). - Nothilfe ist vor allem aufgrund zunehmender Naturkatastrophen in den vergangenen 20 Jahren immer notwendiger geworden. Darauf hat das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) anlässlich des Welttages der Humanitären Hilfe am 19. August hingewiesen. Vor allem die Zahl von Überflutungen und Dürren nehme zu, berichtete das Deutsche Komitee für UNICEF in Köln.

UNICEF hat nach eigenen Angaben allein im vergangenen Jahr in mehr als 200 Notsituationen Hilfe geleistet – rund die Hälfte davon bedingt durch Naturkatastrophen. Zugleich seien die Gefahren für humanitäre Helfer in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich gestiegen. Allein im vergangenen Jahr seien 278 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen im Einsatz getötet, entführt oder bei Überfällen schwer verletzt worden. Damit habe sich die Zahl der Opfer seit 1999 vervierfacht.

Jedes zweite Opfer von Naturkatastrophen ist UNICEF zufolge ein Kind. Allein in Pakistan benötigten aktuell 3,5 Millionen Mädchen und Jungen dringend Hilfe. Trotz der schwierigen Bedingungen habe UNICEF seine Nothilfe verstärkt und versorge mittlerweile allein 1,3 Millionen Menschen mit sauberem Trinkwasser. UNICEF schätzt, dass sich weltweit bis zum Jahr 2015 die Zahl der Kinder, die an den Folgen klimabedingter Naturkatastrophen leiden, von rund 66,5 Millionen in den 1990-er Jahren  auf 175 Millionen jährlich verdoppeln wird.

Überschwemmungen, Dürren und Stürme treffen vor allem die Ärmsten in den Entwicklungsländern. Allein im vergangenen Jahr leistete UNICEF in rund 80 Ländern umfassende und langfristig angelegte Nothilfe nach Naturkatastrophen oder in Krisengebieten. Dazu gehören die Versorgung mit sauberem Trinkwasser, Zusatznahrung für Kinder, medizinische Versorgung und Impfkampagnen ebenso wie Bildungsangebote und psychosoziale Betreuung. Im Jahr 2009 erhielt UNICEF nach eigenen Angaben allerdings nur 46 Prozent der für diese Nothilfe benötigten Gelder und konnte die Programme nur eingeschränkt umsetzen.

Auch für die Opfer der aktuellen Flutkatastrophe in Pakistan wurden von der internationalen Gemeinschaft bisher noch nicht ausreichend Finanzmittel für die Nothilfe bereitgestellt. UNICEF benötigt dafür 47,3 Millionen US-Dollar. In Deutschland sammelte UNICEF bislang 1,2 Millionen Euro private Spendengelder, die sofort für die Nothilfe bereitstehen.

Neutralität ist ein Grundprinzip der humanitären Hilfe. Die meisten Helfer arbeiten in dem Land, aus dem sie kommen. Auch bei UNICEF sind die meisten Mitarbeiter Einheimische. Trotzdem verbreite sich in manchen Ländern die falsche Auffassung, dass humanitäre Hilfe nur von westlichen Organisationen geleistet werde und damit auch westliche Werte vermittelt würden, berichtet UNICEF. Dies führe im schlimmsten Fall zu Anschlägen auf Helfer.

Mit dem Welttag der Humanitären Hilfe erinnern die Vereinten Nationen an alle Helfer, die während ihres Einsatzes ihr Leben verloren haben. Der Tag geht zurück auf den Anschlag auf das UN-Hauptquartier in der irakischen Hauptstadt Bagdad am 19. August 2003. Damals starben 22 Menschen.

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