diakonieStuttgart. - Die Diakonie Katastrophenhilfe hat einen besseren Schutz für Binnenflüchtlinge gefordert. "Sie stehen nicht unter dem Schutz der Genfer Flüchtlingskonvention", sagte die Direktorin des evangelischen Hilfswerks, Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weitzel, am Mittwoch in Stuttgart. Mit 41 Millionen Euro erzielte die Diakonie Katastrophenhilfe im Jahr 2010 das bislang dritthöchste Spendenergebnis.

Füllkrug-Weitzel kritisierte, dass "die armen Staaten und ihre Bewohner die Hauptlast und die Hauptverantwortung für die Flüchtlinge und Vertriebenen dieser Welt tragen - und nicht die Europäer". "Die größte Katastrophe für Menschen auf der Flucht ist das Vergessen und Wegschauen", sagte Füllkrug-Weitzel. Sie betonte, dass die Gastländer und Gastfamilien der Flüchtlinge "dringend unsere Unterstützung brauchen". 80 Prozent der 43 Millionen Flüchtlinge weltweit leben in Entwicklungsländern. "Wir richten die Aufmerksamkeit darauf, welche humanitären Dramen sich fernab der Öffentlichkeit abspielen. Das ist für uns Programm", sagte sie und nannte den Tschad und den Ostkongo als Beispiele. Dort hatte die Theologin in den vergangenen Monaten Flüchtlingslager besucht.

Füllkrug-Weitzel verwies auf die aktuelle Kampagne "Flucht und Vertreibung - 60 Jahre Genfer Flüchtlingskonvention" der Diakonie Katastrophenhilfe. "Wir machen damit auf die Schicksale von 43 Millionen Flüchtlingen und Vertriebenen weltweit aufmerksam, denn sie brauchen besseren Schutz. So sind 64 Prozent innerhalb der eigenen Staatsgrenzen auf der Flucht und stehen deshalb nicht unter dem Schutz der Genfer Flüchtlingskonvention", erläuterte die Direktorin.

2010 sei in der öffentlichen Wahrnehmung geprägt worden durch zwei ungeheure Naturkatastrophen in Haiti und Pakistan, sagte Füllkrug-Weitzel. "Wir haben 16,8 Millionen Euro für Haiti und 17,6 Millionen für Pakistan eingenommen. Rund sechsmal größer ist das Spendenergebnis dadurch insgesamt ausgefallen als im an Großkatastrophen armen Vorjahr: 41 Millionen 2010 gegenüber 6,6 Millionen 2009."

www.diakonie-katatsrophenhilfe.de

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