nahrung_weltkarte_oxfam_100Berlin. - Hohe und schwankende Preise für Nahrungsmittel werden im nächsten Jahrzehnt die Ernährungssicherheit von Hunderten Millionen Menschen gefährden. Eine am Mittwoch von Oxfam veröffentlichte interaktive Weltkarte erläutert die Ursachen für steigende und schwankende Nahrungsmittelpreise in einzelnen Ländern und ihre Auswirkungen auf die armen Bevölkerungsschichten. Die Karte zeigt damit zugleich eindringlich auf, wo akuter politischer Handlungsbedarf besteht.

"Schöne Worte wurden genug gewechselt, nun müssen Taten folgen", fordert Oxfams Agrarexpertin Marita Wiggerthale. Die Staats- und Regierungschefs der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) hätten bislang nicht genug getan, um den hungernden Menschen zu helfen. Die Zahl der Hungernden könne bald wieder die Milliardengrenze überschreiten.

Die Weltkarte weist Länder aus, die bei Nahrungsmittel-Preissprüngen besonders krisenanfällig sind, in denen es zu Hungerprotesten kommt oder die unter wetterbedingten Preissteigerungen leiden. So geben in Pakistan fast zwei Drittel der Bevölkerung 50 bis 70 Prozent ihres Haushaltseinkommens für Nahrungsmittel aus. Sie sind damit besonders von steigenden Nahrungsmittelpreisen betroffen.

In Guatemala ist fast die Hälfte aller Kinder unter fünf Jahren chronisch unterernährt. In ländlichen Gebieten hungern bis zu 70 Prozent der Kinder. In Russland sind im Zeitraum Juli 2010 bis März 2011 die Preise des Nahrungsmittelkorbs durchschnittlich um 20 bis 30 Prozent gestiegen. Auch nach der Einführung eines Exportverbots für Nahrungsmittel verharrten die Preise auf hohem Niveau.

Die interaktive Weltkarte kann in jede Website integriert werden. Nutzer haben einen einfachen Zugriff auf Informationen und können sich an Aktionen rund um das Thema Nahrungsmittelkrisen beteiligen. Die Karte ist Teil von Oxfams internationaler Kampagne "Mahlzeit!" - Ein Planet. 9 Milliarden. Alle satt.", mit der Oxfam einen grundlegenden Wandel hin zu einem neuen ökologischen Zeitalter, einer zukunftsfähigen Landwirtschaft und mehr Verteilungsgerechtigkeit bei Nahrungsmitteln fordert.

www.oxfam.de/multimedia/interaktive-weltkarte-mahlzeit

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