drk_150Berlin. - Im Jahr 2010 waren rund 300 Millionen Menschen von Naturkatastrophen betroffen. Die insgesamt 406 Naturkatastrophen, die sich im vergangenen Jahr weltweit ereigneten, kosteten 297.752 Menschen das Leben. Das geht aus dem diesjährigen Weltkatastrophenbericht hervor, den das Rote Kreuz am Donnerstag vorgestellt hat.

Der Bericht nennt weitere Fakten: Rund eine Milliarden Menschen auf der Welt hungern, 60 Prozent davon sind Frauen. Jedes Jahr sterben drei Millionen Kinder vor ihrem fünften Geburtstag an Unterernährung. 90 Prozent der durch Unterernährung ausgelösten Todesfälle sind das Resultat von chronischem Hunger und nicht von Hungersnöten.

Für jedes Kind das an Unterernährung stirbt, stehen viele andere, die ihr Leben lang unter den Folgen der Mangelernährung leiden werden, so das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Der Hunger in früher Kindheit führe zu körperlichen und geistigen Entwicklungsdefiziten und verringere damit die Produktivität im Erwachsenenalter. Gesellschaften in denen Hunger herrscht seien generell weniger produktiv und schlechter auf Katastrophen und Krisen vorbereitet.

"Uns ist es wichtig, nicht nur mit Nothilfe auf Hungerkrisen zu reagieren, sondern mit mittel- und langfristigen Projekten die Auswirkungen künftiger Katastrophen zu lindern", sagte Martin Hahn, Leiter der Auslandsabteilung des Deutschen Roten Kreuzes. "Deshalb führen wir seit vielen Jahren Projekte in Somalia, Äthiopien und Kenia zur Ernährungssicherung und der medizinischen Grundversorgung durch. Dabei haben wir auch zunehmend die Förderung von Kleinbauern im Blick."

Rund 90 Prozent der Nahrungsmittel in Afrika werden derzeit von Kleinbauern produziert, so das DRK. Gleichzeitig führe die verstärkte Nutzung von Anbauflächen für Biosprit in Entwicklungsländern dazu, dass Kleinbauern immer weniger geeignete Nutzungsflächen finden. Steigende Lebensmittelpreise und der Klimawandel seien weitere Faktoren, die dazu führen, dass immer mehr Menschen hungern.

Der Weltkatastrophenbericht wird seit 1993 jährlich von der Internationalen Föderation der Rotkreuz und Rothalbmondgesellschaften veröffentlicht. Der aktuelle Bericht basiert auf Daten aus dem Jahr 2010.

www.drk.de

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