kabila_joseph_100Berlin. - In der Demokratischen Republik Kongo fanden am Montag zum zweiten Mal seit dem Ende der fast 40jährigen Diktatur unter Mobutu Sese Seko demokratische Wahlen statt. Mehr als 32 Millionen registrierte Wählerinnen und Wähler konnten in 64.000 Wahllokalen unter 18.835 Kandidaten für die 500 Sitze im Nationalen Parlament auswählen. Um die Präsidentschaft bewarben sich neben Amtsinhaber Joseph Kabila (Foto) weitere zehn Kandidaten.

"Diese Wahlen sind ein Prüfstein dafür, ob sich die Demokratie in dem jungen Staat bewähren kann. Sollte es zu Gewaltausbrüchen oder Wahlbetrug kommen, besteht die Gefahr, dass die DR Kongo wieder in eine Phase des Bürgerkrieges driftet und die kleinen Entwicklungsfortschritte der letzten Jahre zunichte gemacht werden", sagte Ilona Auer-Frege, Leiterin des Ökumenischen Netzwerkes für Zentralafrika (ÖNZ).

Das Budget für die Durchführung der Wahlen beträgt rund 1,1 Milliarden US-Dollar und wird dieses Mal nur zu einem geringen Teil von Gebern wie der EU getragen. Neben Präsident Joseph Kabila (PPRD) werden dem ehemaligen Premierminister Etienne Tshisekedi von der UDPS Partei die größten Erfolgsaussichten bei der Präsidentschaftswahl eingeräumt. In den vergangenen Tagen war es immer wieder zu gewaltsamen Eskalationen rund um die Wahlkampfveranstaltungen von Regierung und Oppositionsparteien gekommen. Der Ausgang der Wahlen gilt als offen.

Oppositionsvertreter warfen der unabhängigen Wahlkommission CENI allerdings schon vorab Wahlbetrug vor. 146 EU-Wahlbeobachter, 50 Beobachter der Afrikanischen Union, 100 der SADC-Staaten und 50 Wahlbeobachter aus Südafrika wollen internationale Aufmerksamkeit auf den Ablauf der Wahlen richten. Hinzu kommen rund 30.000 kongolesische Wahlbeobachter, die mit Mitteln der katholischen Kirche und des deutschen Hilfswerks Misereor auf ihre Aufgaben vorbereitet und logistisch versorgt wurden.

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