sonnenkollektoren_almeria_dlr_150Berlin. - Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) will den Klimaschutz im südlichen Afrika mit zusätzlichen 120 Millionen Euro unterstützen. Das hat Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) am Mittwoch in Berlin angekündigt. Derzeit finden im südafrikanischen Durban die Klimaverhandlungen der Vereinten Nationen statt.

"Unter den Auswirkungen des Klimawandels leiden besonders Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern", erklärte Niebel. "Gleichzeitig können wir den Klimawandel nur wirksam begrenzen, wenn auch Entwicklungs- und insbesondere Schwellenländer mit stark steigenden Triebhausgasemissionen sich zu wirksamen Reduktionen verpflichten. Daher brauchen wir ein umfassendes, ambitioniertes und verbindliches Klimaabkommen. Aber: Uns läuft die Zeit davon. Deshalb müssen wir parallel zu den laufenden Verhandlungen bereits jetzt konkret handeln. Mit den zusätzlichen Mitteln werden zwei strategische Projekte gefördert: Es geht um die Erzeugung von Solarstrom in Südafrika und um die regionale Vernetzung der klimafreundlichen Stromerzeugung im südlichen Afrika. Gerade Südafrika hat ein bisher weitgehend ungenutztes hohes Potenzial für Solarenergiegewinnung mit Einstrahlungswerten, die zu den höchsten der Welt zählen."

Derzeit ist Südafrika der größte CO2-Emittent Afrikas. Das Land will nach Angaben des BMZ aber mit Hilfe internationaler Unterstützung den Ausstoß klimaschädlicher Gase bis 2025 um 42 Prozent reduzieren. Deutschland unterstützt Südafrika bei der Umstellung seiner kohlebasierten Stromerzeugung auf umweltfreundliche Energie.

"Afrikas riesige erneuerbare Energiequellen - Solar, Wind, Geothermie und Wasserkraft - sind der Schlüssel für Energiesicherheit, Wirtschaftswachstum und regionale Integration", betonte Niebel. "Gerade für die ländliche Bevölkerung kann der Zugang zu erneuerbarer und nachhaltiger Energie wichtiger Teil der Antwort auf Armut und Perspektivlosigkeit sein."

Das BMZ beteiligt sich mit einem Darlehen von 75 Millionen Euro am Bau eines solarthermischen Turmkraftwerkes, das mit einer Leistung von 100 Megawatt eine der größten kommerziell betriebenen Anlagen weltweit sein wird. Die Anlage ermögliche CO2-Einsparungen von 435.000 Tonnen pro Jahr und könne eine Stadt mit rund 100.000 Einwohnern versorgen, so das BMZ. Mit einem weiteren Darlehen von 45 Millionen Euro würden Investitionen in erneuerbare Energien und Energieeffizienz in den Mitgliedsstaaten des Stromverbunds des südlichen Afrika unterstützt. Damit werde der Ausbau einer umweltfreundlichen Energieversorgung im südlichen Afrika mit regionaler Integration über Stromverbünde verknüpft.

2010 hatte die Bundesregierung für die Unterstützung von Entwicklungs- und Schwellenländern im Klimabereich 1,25 Milliarden Euro bereitgestellt. 2011 werde sie die Unterstützung auf 1,8 Milliarden Euro ausbauen, teilte das BMZ mit.

www.bmz.de

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