unesco_deBerlin. - Die Zerstörung von Mausoleen in der historischen Wüstenstadt Timbuktu in Mali durch Islamisten ist von der UN-Kulturorganisation UNESCO scharf verurteilt worden. Das Welterbekomitee der UNESCO erklärte am Dienstag auf seiner Tagung in St. Petersburg, diese verabscheuungswürdigen Handlungen müssten sofort beendet werden. Auch das Auswärtige Amt in Berlin verurteilte die Zerstörung der Heiligtümer.

"Was im Nordosten Malis passiert, ist eine furchtbare Tragödie", sagte die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Cornelia Pieper (FDP). "Seit dem Beginn der Tuareg-Revolte im Januar sind Hunderttausende vertrieben worden, die Menschen müssen Gewalt und Hunger erleiden. Die Bundesregierung fordert ein sofortiges Ende der Gewalt im Norden Malis. Wir unterstützen nachdrücklich die Bemühungen der westafrikanischen Regionalorganisation ECOWAS, eine Lösung für Mali herbeizuführen und die staatliche Einheit des Landes wiederherzustellen."

Zur Schändung und Zerstörung mehrerer Heiligenstätten in Timbuktu sagte Pieper, die mutwillige Vernichtung dieser Zeugnisse afrikanischer Geschichte und Kultur von unschätzbarem Wert in einer Weltkulturerbestätte sei bestürzend und werde von der Bundesregierung scharf verurteilt. "Von den Verantwortlichen fordern wir ein sofortiges Ende dieser Verbrechen", betonte Pieper.

Timbuktu liegt am Rand der Sahara und wird auch "Stadt der 333 Heiligen" oder "Perle der Wüste" genannt. Seit 1988 steht die Stadt auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO.

Im westafrikanischen Mali hatten Teile der Armee am 21. März gegen Präsident Amadou Toumani Touré geputscht. Tuareg-Gruppen und islamistische Kräfte nutzen das politische Vakuum zu einem Vorstoß bis zum Niger. Am 7. April riefen sie den unabhängigen Staat "Azawad" aus. Seit Mitte April herrscht in Malis Hauptstadt Bamako eine Übergangsregierung, die die territoriale Integrität Malis wieder herstellen will.

www.unesco.org
www.auswaertiges-amt.de

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