fairtrade_100Köln. - Auch im 20. Jahr seines Bestehens kann sich der Verein Transfair, der das unabhängige Fairtrade-Siegel vergibt, über stark wachsende Umsätze freuen. Das Engagement des Handels und der Industrie sowie der bewusste Einkauf der Verbraucherinnen und Verbraucher führten im ersten Halbjahr 2012 zu einem Zuwachs von 35 Prozent gegenüber dem Vorjahreshalbjahr. Verbraucherinnen und Verbraucher kauften Fairtrade-gesiegelte Produkte im Wert von rund 250 Millionen Euro.

Die wachsende Vielfalt des Sortiments, insbesondere durch mehr Eigenmarken mit Fairtrade-Siegel sowie bundesweit 36.000 Verkaufsstellen tragen zum Erfolg bei. "Der wirtschaftliche Erfolg ist das Jubiläumsgeschenk der Verbraucher an die Produzentenorganisationen in Afrika, Asien und Lateinamerika", sagte TransFair-Geschäftsführer Dieter Overath.

Die wichtigsten Wachstumstreiber sind TransFair zufolge Kaffee, Blumen und Bananen. Fairtrade-Rosen haben mit 130 Millionen Stielen das stärkste Wachstum - ein Plus von 221 Prozent. Zunehmend an Relevanz gewinnt der Absatz von Fairtrade-Bananen, der um 53 Prozent auf 8.200 Tonnen stieg. Rund 4.700 Tonnen Kaffee wurden im vergangenen Halbjahr abgesetzt, ein Plus von neun Prozent. Neben den Handelsmarken werden auch vermehrt Markenartikel angeboten. Zum Beispiel bei Eiscreme, diese Produktgruppe ist im ersten Halbjahr ebenfalls um 222 Prozent gewachsen.

Fairtrade setzt als Pionierorganisation ethischer Zertifizierungssysteme strenge Standards in den Bereichen Handel, Soziales und Umwelt und lässt diese unabhängig und regelmäßig kontrollieren. Dabei stellt TransFair seit 20 Jahren die Menschen und deren Umwelt in den Mittelpunkt. Das Jubiläumsmotto "Jedes Produkt hat ein Gesicht" spiegele das nachhaltige Engagement für die Produzenten wider, so TransFair. Fairtrade fördere gezielt Kleinbauernorganisationen und Plantagenarbeiter in den Entwicklungsländern und verbessere ihre Position auf dem Weltmarkt, sodass sie ihre Lebenssituation aus eigener Kraft verbessern können und langfristig die Armut im Süden abgebaut wird. Gleichzeitig engagiere sich Fairtrade aktiv für den umweltfreundlichen Anbau und gegen die negativen Auswirkungen des Klimawandels. Klimaschutzprogramme und Anpassungsmaßnahmen würden verstärkt durchgeführt.

Wie stark Produzenten von Fairtrade profitieren, dies untersuchte das unabhängige Evaluierungsinstitut CEval (Centrum für Evaluation) im Auftrag von TransFair e. V. und Max Havelaar Schweiz. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass Fairtrade positive Auswirkungen auf die ländliche Entwicklung in Afrika, Asien und Lateinamerika hat und somit zur Armutsbekämpfung beiträgt. Erste Ergebnisse aus den Bereichen Kakao, Kaffee, Bananen, Baumwolle, Reis und Tee werden derzeit in Dortmund und Bern vorgestellt. Für Dezember ist die Veröffentlichung geplant.

Vom 14. bis 28. September zeigen unter dem Motto "Zukunft gestalten. Fair handeln!" bundesweit mehr als 1.000 Aktionen, wie faire Handelsalternativen dazu beitragen, dass Menschen im globalen Süden bessere Zukunftsperspektiven haben. Der Faire Handel trage zudem dazu bei, dass Ressourcen und die Umwelt geschont werden, sodass sie auch für kommende Generationen nutzbar bleiben, so TransFair. Ein Highlight der Fairen Woche ist der 20. September, an dem TransFair zum "Schoko-Tag" aufruft.

Der Verein TransFair e.V. wurde 1992 mit dem Ziel gegründet, benachteiligte Produzentengruppen in Entwicklungsländern zu unterstützen. Als unabhängige Organisation handelt TransFair e. V. nicht selbst mit Waren, sondern vergibt das Fairtrade-Siegel für fair gehandelte Produkte und fördert das Bewusstsein für einen nachhaltigen Konsum. Produkte mit dem Fairtrade-Siegel gibt es bundesweit in 36.000 Geschäften. Über 18.000 gastronomische Betriebe schenken Fairtrade-Kaffee und -Kakao aus. Laut GlobeScan kennen 57 Prozent der Befragten aus 24 Ländern das Siegel. In Deutschland sind es 69 Prozent.

www.fairtrade-deutschland.de

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