knhDuisburg. - Drei Jahre nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti (12. Januar 2010) hat die Kindernothilfe erneut Bilanz gezogen. "Unser Wiederaufbau von insgesamt zehn Schulen geht weiter voran", sagte der Vorstandsvorsitzende Jürgen Thiesbonenkamp. "Bislang sind drei fertig, weitere werden bald eröffnet. In anderthalb Jahren sollen alle Schulen errichtet sein und 4.000 Kindern Bildung und eine bessere Zukunft ermöglichen."

Das ist auch dringend notwendig, so die Kindernothilfe: Bildungsmangel und fehlende Einkommensmöglichkeiten führten dazu, dass die wirtschaftliche und soziale Lage der Haitianer noch immer desaströs sei. Die andauernde Cholera und die Folgen des Wirbelsturmes Sandy zeigten dies einmal mehr. Thiesbonenkamp: "Wir werden die Haitianer aber nicht alleine lassen, sondern sie weiterhin mit langfristigen Entwicklungs-Projekten stärken – auch nach dem Wiederaufbau."
 
Die größte der zehn erdbebensicheren Schulen entsteht für 1.700 Kinder und Jugendliche des Armenviertels Delmas 2 in Port-au-Prince. "Solch umfangreiche Bauprojekte erfordern in einem Land wie Haiti ein hohes Maß an Geduld", so Thiesbonenkamp. Bis heute machten unzureichende staatliche Rahmenbedingungen die Arbeit schwer. Baugenehmigungen oder Bebauungspläne einzuholen sei aufgrund der fragilen Regierungsstrukturen immens aufwändig. "Wir bleiben aber dran", betonte Thiesbonenkamp, "denn die Schulen sind ein wichtiger Grundstein, um dem ganzen Land zu einer besseren Zukunft zu verhelfen."
 
Ebenso wichtig im Kampf gegen die Armut ist die Schaffung von Einkommensmöglichkeiten. "Deshalb geben wir den Menschen unter anderem die Gelegenheit, in den Wiederaufbauprojekten mitzuarbeiten und dafür Geld zu verdienen", so Thiesbonenkamp. Für die langfristige Perspektive müssten aber dringend die Selbsthilfekräfte der Menschen mobilisiert werden.

In mittlerweile 120 Selbsthilfegruppen, die die Kindernothilfe nach dem Beben gegründet hat, lernen die Menschen eigenständig kleine Geschäfte aufzubauen, soziale Probleme zu lösen und politisch aktiv zu werden. Thiesbonenkamp: "Denn am Ende sind es die Haitianer selbst, die ihr Land in eine bessere Zukunft führen müssen." Mit den Selbsthilfegruppen und weiteren Entwicklungs-Projekten erreicht die Kindernothilfe momentan rund 19.000 Kinder und ihre Familien in Haiti.
 
www.kindernothilfe.de


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