careBonn. - Am Internationalen Tag zur Aufklärung über die Minengefahr (4. April) erinnert die Hilfsorganisation CARE an die bis heute andauernden Folgen der Bombardierung von Laos. "Noch heute ist jedes vierte Dorf in Laos der Gefahr von Blindgängern ausgesetzt, die meist unter der Erdoberfläche liegen und auch Jahrzehnte später noch detonieren können", berichtet CARE-Asienreferentin Sabine Dier, die Laos regelmäßig bereist.

Während des zweiten Indochina-Krieges von 1964 bis 1973 wurden über zwei Millionen Tonnen Sprengsätze über dem südostasiatischen Land abgeworfen. Davon explodierten rund 30 Prozent nicht. Nach Schätzungen der laotischen Regierung sind von 1964 bis 2008 rund 50.000 Menschen von Minen verletzt oder getötet worden.

Bei der Minenräumung sei es wichtig, nicht nur die absoluten Zahlen der geräumten Fläche zu betrachten, erklärt Sabine Dier. Vielmehr müsste solchen Gebieten Priorität bei der Räumung gegeben werden, die für die Landwirtschaft und Viehhaltung geeignet seien. "Arbeit auf dem Feld oder die Feuerholzsuche im Wald bedeutet für die Menschen Lebensgefahr bei jedem Schritt", so die CARE-Expertin. Aber Hunger und Armut zwinge viele arme Familien dazu, auch auf nicht geräumten Flächen Nahrung anzubauen.

CARE arbeitet mit Unterstützung des luxemburgischen Außenministeriums und der Europäischen Union in der Provinz Sekong, da hier drei Viertel der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze leben. Über 60 Prozent der Kleinkinder in Sekong sind mangel- oder sogar unterernährt.

Seit 2007 hat CARE in 19 Dörfern in Sekong mit der Bevölkerung und Minenräumungsexperten gearbeitet, um insgesamt 97 Hektar Land von Minen zu befreien. "Vor Beginn jedes Projektes zur Nahrungssicherung sichern Minenräumungsexperten das Gelände und CARE klärt die Bevölkerung über die Gefahren auf", berichtet Sabine Dier. "Ohne diese Vorarbeit könnten wir unsere Arbeit nicht umsetzen."

Auf dem geräumten Gelände werden dann Reisfelder angelegt sowie andere Aktivitäten wie Fischzucht und Kaffeeanbau unternommen. Diese kommen vor allem Frauen zugute, da sie häufig hauptverantwortlich für die Landwirtschaft und die Versorgung der Familie sind. Gleichzeitig müssen sich Frauen auch um Familienmitglieder kümmern, die durch Minenunfälle verletzt oder behindert wurden. CARE arbeitet in Laos auch mit Behindertenorganisationen zusammen, um Überlebende von Minenunfällen zu unterstützen.

www.care.de

 


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