msfBerlin. - Anlässlich eines UN-Treffens in Genf zur Syrienhilfe hat ÄRZTE OHNE GRENZEN von der internationalen Staatengemeinschaft und von Hilfsorganisationen mehr humanitäres Engagement für die Syrer gefordert. "Die Not der Menschen ist unvorstellbar groß, und die derzeit geleistete Hilfe in Syrien selbst und in den Nachbarländern bei weitem nicht ausreichend", sagte Tankred Stöbe, Vorstandsvorsitzender der deutschen Sektion in Berlin.

ÄRZTE OHNE GRENZEN geht davon aus, dass unabhängig von politischen Lösungsversuchen die Menschen im Land und in der gesamten Region für Monate, wenn nicht Jahre, auf Hilfe angewiesen sein werden. "Damit mehr Hilfe geleistet werden kann, wird dringend mehr Geld benötigt - sowohl institutionelle Gelder zum Beispiel für die Vereinten Nationen als auch Privatspenden für unabhängige Organisationen wie die unsere", sagte Stöbe.

Allein das internationale Netzwerk von ÄRZTE OHNE GRENZEN rechnet damit, in diesem Jahr mindestens 31 Millionen Euro für die Syrienhilfe auszugeben. 2012 seien es noch 10 Millionen gewesen. ÄRZTE OHNE GRENZEN finanziert die gesamte Syrienhilfe aus Gründen der Unabhängigkeit ausschließlich aus privaten Spenden.

"Außerdem muss unparteiliche und unabhängige Hilfe über Grenzen und Konfliktlinien hinweg ermöglicht werden", so Stöbe. "Die Bundesregierung muss ihren Einfluss geltend machen, damit die syrische Regierung sich mehr für unabhängige Hilfe öffnet. Außerdem müssen alle Konfliktparteien die Unparteilichkeit und Unabhängigkeit von humanitären Helfern respektieren. Krankenhäuser und Ärzte dürfen nicht weiter angegriffen werden." Im Land selbst sei es wegen der Unsicherheit schwierig zu helfen, für die Unterversorgung der syrischen Flüchtlinge in den gut erreichbaren Nachbarstaaten gebe es aber keine Entschuldigung.

Die deutsche Sektion von ÄRZTE OHNE GRENZEN hat 2012 insgesamt 57,3 Millionen Euro für Hilfsprojekte weltweit ausgegeben. Eingenommen wurden im vergangenen Jahr 71 Millionen Euro. Damit lag das Ergebnis über den Erwartungen. Mit 63,1 Millionen Euro stammten fast 90 Prozent der Einnahmen aus privaten Spenden und Zuwendungen.

www.aerzte-ohne-grenzen.de

 


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