vemBusan. - Auf der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) im südkoreanischen Busan haben verschiedene Mitgliedskirchen der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) am Dienstag zu konkreten Aktionen zum Schutz der Umwelt und des Klimas aufgerufen. Bei einem Workshop mit mehr als 120 Teilnehmenden aus der ganzen Welt diskutierten Fachleute und Kirchenleitende über die Auswirklungen von Klimawandel und Umweltzerstörung.

Der Leiter von Greenpeace Indonesien, Longgena Ginting, rief zu einem Umdenken bei der Ausbeutung der Wälder in Indonesien auf. Wenn die Abholzung nicht deutlich verlangsamt werde, seien die Auswirkungen in wenigen Jahren unumkehrbar – in unvorhersehbaren Folgen für Mensch und Umwelt. Ginting rief die Kirchen dazu auf, sich gegenüber ihren jeweiligen Regierungen deutlich zu positionieren und für eine Reduzierung der CO2-Emissionen und den Stopp der Abholzung einzusetzen.

Jochen Motte, VEM-Vorstandmitglied und verantwortlich für das Programm für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung, berichtete über den Ökumenischen Team-Besuch der VEM in Indonesien im vergangenen Jahr. Delegierte von VEM-Mitgliedskirchen aus Afrika, Asien und Deutschland hatten dort Dörfer besucht, die vom Abbau von Bodenschätzen, von riesigen Palmöl-Plantagen oder Landraub betroffen sind. "Die Erfahrung der VEM zeigt, dass wir eine ökumenische Zusammenarbeit bei dem Einsatz für Klima und Umweltgerechtigkeit brauchen." Motte äußerte die Hoffnung, dass der Klima- und Umweltschutz eine entscheidende Rolle auf dem Weg hin zu Gerechtigkeit und Frieden spielen möge.

Die Vertreterinnen und Vertreter der VEM-Mitgliedskirchen berichteten davon, wie ihre Kirchen den Menschen helfen, die vom Klimawandel und von Umweltzerstörung betroffen sind. Auch sie betonten, dass Kirchen weltweit zusammenarbeiten müssten, um den Folgen des Klimawandels zu begegnen. "Die wachsende Anfrage nach Palmöl in Europa, die ja vor allem die Menschen und die Umwelt in Indonesien betrifft, ist für uns eine Herausforderung", sagt Oberkirchenrätin Barbara Rudolph von der Evangelischen Kirche im Rheinland. Umso erstaunter zeigte sie sich, dass fast ausschließlich Gäste aus Afrika und Asien zu dem Workshop gekommen waren.

Bischof Willem Simarmata von der Christlich-Protestantischen Toba-Batak-Kirche in Indonesien und Barbara Rudolph, beide Vize-Moderatoren der VEM, versprachen sich dafür einzusetzen, dass die VEM sich weiterhin gemeinsam mit dem ÖRK auf den Weg in Richtung Gerechtigkeit und Frieden machen werde. Sie betonten, dass angesichts der großen Herausforderungen in diesem Bereich gemeinsame internationale Lobbyarbeit nötig sei.

Die Vereinte Evangelische Mission mit Hauptsitz in Wuppertal ist eine internationale, gleichberechtigte Gemeinschaft von 35 Kirchen in Afrika, Asien und Deutschland und den von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Die VEM verfolgt nach eigenen Angaben "traditionell und konsequent ein ganzheitliches Missionsverständnis. Zur Verkündigung des Evangeliums gehört auch, die Lebensumstände notleidender Menschen zu verbessern und für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung einzutreten."

www.vemission.org

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