Klimakrise

Nicolas Sarkozy. Foto: Wikimedia CommonsBrüssel/Berlin (epo.de). - Frankreich und Deutschland wollen nach den Worten des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy Schwellenländer mit Strafzöllen belegen, die sich nicht an Maßnahmen gegen die globale Erwärmung beteiligen. "Deutschland und Frankreich werden fordern, einen Mechanismus an den Grenzen Europas einzurichten für den Fall, dass es keine Einigung in Kopenhagen gibt", sagte Sarkozy nach dem EU-Sondergipfel am Donnerstag in Brüssel. Damit erhöht sich vor dem G20 Gipfel in Pittsburgh der Druck auf Schwellenländer wie China und Indien, die bislang feste Zusagen für eigene CO2-Reduktionsziele vermieden haben.
Solarenergie in ÄthiopienBonn (epo.de). - Der UN-Fonds für die Anpassung an den Klimawandel kann nach Einschätzung der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch ein Schlüsselelement in der Unterstützung für die Entwicklungsländer beim Umgang mit den immer drastischeren Folgen des Klimawandels werden. Nach dreitägigen Beratungen habe das Steuerungsgremium (Adaptation Fund Board) für den Fonds die zentralen Leitlinien für das Beantragen von Anpassungsprojekten verabschiedet, teilte Germanwatch am Donnerstag in Bonn mit.
cop15Berlin (epo.de). - Unter Klimaschützern wächst der Frust. Mit China, Indien und Russland haben einige der wichtigsten CO2 - Verschmutzerländer signalisiert, beim Klimagipfel im Dezember in Kopenhagen keine verbindlichen Reduktionsziele unterschreiben zu wollen, wenn sich nicht vorher andere Staaten bewegen. Die USA und Deutschland sind mit innenpolitischen Themen beschäftigt. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon ist "tief frustriert", dass die Verhandlungen nicht vom Fleck kommen. Der Chef des UN-Klimasekretariats, Yvo de Boer, rechnet nur noch mit "Eckpunkten", auf die man sich in Kopenhagen einigen könnte. Und die Leiterin des UN-Entwicklungsprogramms, Helen Clark, ließ vorsorglich verlauten, wenn kein Abkommen zustande käme, wäre das noch kein Scheitern.
WDR 2010 CoverWashington (epo.de). - Die Entwicklungsländer können ihre Wirtschaft aufbauen und Armut lindern und dennoch gleichzeitig "kohlenstoffarme Entwicklungspfade" einschlagen. Voraussetzung dafür sei jedoch finanzielle und technische Unterstützung aus den Industriestaaten, heißt es im Weltentwicklungsbericht 2010 der Weltbank, der am Dienstag in Washington veröffentlicht wurde. Die reichen Ländern wiederum müssten schnell dabei vorangehen, die Kohlendioxid-Emissionen zu verringern und die Entwicklung alternativer Energiequellen zu fördern. Nur so könne das Problem des Klimawandels gelöst werden.
Ban Ki MoonKopenhagen (epo.de). - 100 Tage vor dem Weltklimagipfel in Kopenhagen will die von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon unterstützte Initiative "PlanetCall" eine Million Unterschriften unter Jugendlichen sammeln, um ein effektives Klimaabkommen einzufordern. Die Unterschriften sollen im Dezember an die dänische Regierung übergeben werden. Fünf große Jugendorganisationen tragen das Projekt.
euBrüssel (epo.de). - Die Europäische Kommission hat am Donnerstag ihren Plan für die Finanzierung von Maßnahmen zur Bekämpfung der Folgen des Klimawandels in Entwicklungsländern veröffentlicht. Demnach geht die EU von jährlichen Kosten ab dem 2020 von rund 100 Milliarden Euro aus. 20 bis 40 Prozent müssten die Entwicklungsländer selbst übernehmen, knapp 40 % erhofft sich die EU vom internationalen Emissionshandel. Der Rest - zwischen 22 und 50 Milliarden Euro - müsste durch internationale Hilfen abgedeckt werden.
Martin KhorGenf (epo.de). - Das South Centre in Genf hat vor einem "Klima-Protektionismus" der Industrieländer gewarnt, der die Nord-Süd-Beziehungen vergifte und den Abschluss der Klimaverhandlungen im Dezember in Kopenhagen und der Doha-Runde der Welthandelsorganisation WTO ernsthaft gefährde. Der "neue und gefährliche Trend" lasse sich an der Klimaschutz-Gesetzgebung in den USA und bei den Klimaverhandlungen festmachen, berichtet das South Centre, ein "think tank" der Entwicklungsländer, in der am Donnerstag erschienenen Ausgabe 40 des "South Bulletin".
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