Finanzkrise

UNONew York/Berlin (epo.de). - Die NGO WEED – Weltwirtschaft, Ökologie & Entwicklung (WEED) hält die Ergebnisse des des UN-Finanzgipfels in New York für enttäuschend. "Die Industrieländer haben den Versuch der UNO blockiert, eine größere Rolle bei der Bearbeitung der Finanz- und Wirtschaftskrise zu spielen", erklärte Katharina Muhr am Freitag in New York. Muhr nimmt als WEED-Vertreterin an der UN-Konferenz teil.
un finanzgipfelNew York (epo.de). - Delegierte aus Entwicklungsländern haben im Rahmen des UN-Finanzgipfels in New York mehr Mitspracherechte in den internationalen Finanzinstitutionen und sofortige Hilfen bei der Bewältigung der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise gefordert. Gleichzeitig warnten sie angesichts wachsenden Hungers und leerer Staatskassen vor sozialen Unruhen. Die Regierungen der USA und der EU versprachen mehr Unterstützung, ohne aber konkrete Zahlen zu nennen.
UN LogoNew York (epo.de). - Die Ausgaben der letzen 12 Monate für Rettungspakete des Finanzsektors (18 Billionen US-Dollar) übertreffen die gesamte weltweite Entwicklungshilfe der letzten 49 Jahre (rund zwei Billionen Dollar) um das Neunfache. Diese Zahlen hat die UN-Millenniumskampagne anlässlich des Finanzgipfels der UN-Generalversammlung bekannt gegeben, der am Mittwoch in New York begann. Die Kampagne forderte die reichen Staaten auf, "endlich ihre lange gemachten Hilfszusagen einzuhalten und fehlende Finanzressourcen nicht als Entschuldigung für Kürzungen zu nennen".
tjnBern (epo.de). - Hilfswerke aus Österreich, Luxemburg und der Schweiz haben ihre Regierungen gemeinsam aufgefordert, sich "offensiv gegen internationale Steueroasen" einzusetzen. Bei der Umgestaltung der eigenen Politik gelte es, auch die Entwicklungsländer einzubeziehen und ihnen die gleichen Rechte zuzugestehen, forderten die Entwicklungsorganisationen der europäischen "Steuersünderländer" am Dienstag in Bern. Die Organisationen lancierten ihren Aufruf im Hinblick auf das informelle OECD-Ministertreffen zu Steuerfragen am 23. Juni in Berlin.

Miguel d'Escoto Brockmann. Foto: UNNew York/Berlin (epo.de). - Die globale Finanz- und Wirtschaftskrise könnte bis zu 100 Millionen Menschen in den Entwicklungsländern zusätzlich in Armut stürzen, befürchtet die Weltbank. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) warnt angesichts des Desasters vor einem Anstieg der Kinderarbeit. Die deutsche Entwicklungsministerin nennt sie "im wahrsten Sinne des Wortes ein Kapitalverbrechen". Doch die Staats- und Regierungschefs der westlichen Industrienationen, die das Weltfinanzsystem kontrollieren sollen, wollen mit den armen Ländern nicht über ihre Verantwortung und über Änderungen dieses Systems diskutieren. Ein für 24.-26. Juni anberaumter Finanzgipfel der Vereinten Nationen droht deswegen zu scheitern.

adbNusu Dua/Berlin (epo.de). - Die globale Wirtschaftskrise wird die Zahl der Armen in Asien in diesem Jahr um 60 Millionen Menschen erhöhen. Im kommenen Jahr könnten weitere 100 Millionen Asiaten in Armut versinken, warnte der Präsident der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB), Haruhiko Kuroda, anlässlich der Gouverneurstagung der Finanzinstitution auf der indonesischen Insel Bali. Das sei ein "alarmierender Rückschritt" für die Vision der ADB, die Armut in der Region Asien und Pazifik auszurotten. Die ADB verdreifachte das Stammkapital von 55 auf 165 Milliarden US-Dollar, um den Mitgliedsstaaten mehr Finanzmittel bereitstellen zu können.
Lawrence H. SummersNew York/Berlin (epo.de). - Der wichtigste Wirtschaftsberater in der Administration von US-Präsident Barack Obama, Lawrence H. Summers, hat im vergangenen Jahr fünf Millionen Dollar vom Hedge-Fonds D. E. Shaw erhalten. Weitere insgesamt 2,7 Mio. Dollar erhielt Summers als Honorare für Reden vor Wall Street-Firmen. Das berichtete am Wochenende die New York Times. Summers soll als Direktor des National Economic Council die Regulierungspolitik für die Finanzindustrie koordinieren - auch für Firmen, von denen er Geld erhielt.
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