Rom. - Die Zahl der Hungernden weltweit ist auf 795 Millionen gesunken, so der neueste UN-Jahresbericht zum Hunger weltweit (The State of Food Insecurity in the World 2015). Der Bericht wurde am Mittwoch von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), dem Internationaler Fonds für Landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) und dem UN World Food Programme (WFP) in Rom vorgestellt. Daraus geht auch hervor, dass 72 von 129 Ländern das Millenniumsentwicklungsziel erreicht haben, den Anteil der Hungernden an der Bevölkerung zu halbieren. Nach Ansicht der Welthungerhilfe gab es allerdings "kaum Fortschritte in der weltweiten Hungerbekämpfung", so die Präsidentin der Hilfsorganisation, Bärbel Dieckmann. "Setzt sich der Trend der letzten zehn Jahre fort, rückt unser Ziel – eine Welt ohne Hunger bis 2030 – in weite Ferne. Dann wären wir erst nach dem Jahr 2060 so weit."
Wien. - In den vergangenen Tagen hatte Jugend Eine Welt Besuch von Bruder Eric Mairura und Bruder Antimi Sigungu, die in Kenia und im Sudan bzw. Südsudan für Don Bosco Hilfsprojekte zuständig sind. Unter anderem sorgen die Don Bosco Projektpartner von Jugend Eine Welt im riesigen Flüchtlingslager Kakuma in Kenia für die berufliche Ausbildung von hunderten Jugendlichen. Das 1992 errichtete Lager beherbergt derzeit rund 180.000 Flüchtlinge, allein in den letzten Monaten kamen 45.200 aus dem Südsudan dazu. Beide Gäste waren überrascht und schockiert darüber, wie das "reiche Österreich" mit Flüchtlingen umgeht.
Berlin. - Vier von fünf Deutschen sprechen sich vor dem G7-Finanzministertreffen für eine Steuertransparenzpflicht für international tätige Konzerne aus. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes TNS Emnid, die Oxfam in Auftrag gegeben hat. Der Aussage "International tätige Unternehmen sollten dazu verpflichtet werden, öffentlich zu machen, wo sie ihre Gewinne erzielen und welche Steuern sie darauf bezahlen" stimmten 58 Prozent der Befragten vollständig und weitere 22 Prozent weitgehend zu.
Dresden. - Anlässlich des G7-Finanzministertreffens in Dresden hat die entwicklungspolitische Kampagnenorganisation ONE am Mittwoch die G7-Staaten dazu aufgerufen, ihre Finanzierungsversprechen an die Ärmsten einzuhalten. Mit Konterfeis der G7-Staats- und Regierungschefs auf Riesenballons, die am Mittwoch in zehn Meter Höhe auf dem Dresdner Neumarkt schwebten, fordert ONE, dass die Hälfte der Entwicklungshilfe in die ärmsten Länder fließt. Außerdem sollten sich die Finanzminister darauf einigen, dass mehr Entwicklungsländer Zugang zum automatischen Steuerinformationsaustausch bekommen, um Steuerflucht besser bekämpfen zu können.
Abidjan. - In Afrika werden im Jahr 2050 dreimal so viele Menschen leben wie heute. Um diesen Menschen eine Perspektive zu eröffnen, ihren Lebensstandard zu heben und den ganzen Kontinent wettbewerbsfähiger zu machen, müsse die lokale Wirtschaft modernisiert werden, meint die Afrikanische Entwicklungsbank. Der aktuelle "Wirtschaftsausblick Afrika 2015", der am Dienstag beim 50. Jahrestreffen der Entwicklungsbank in Abidjan (Elfenbeinküste) veröffentlicht wurde, sieht für das laufende Jahr ein durchschnittliches Wirtschaftswachstum von 4,5 Prozent.
Bielefeld. - Anlässlich der Aktionärs-Hauptversammlung von Bayer am Mittwoch haben Nichtregierungsorganisationen und ein Kasseler Hochschulfachgebiet gegen die weltweite Vermarktungsoffensive des Konzerns mit dem Hormonimplantat Jadelle protestiert. Die Organisationen, die mit eigenen Redebeiträgen auf der Hauptversammlung präsent sein werden, kritisieren häufige Nebenwirkungen und eine Unterordnung reproduktiver Gesundheitsbelange unter bevölkerungspolitische Ziele. Sie fordern einen Stopp der Vermarktung von Jadelle im Rahmen bevölkerungspolitischer Programme.