Berlin. - Als "Armutszeugnis" hat Cornelia Füllkrug-Weitzel von Brot für die Welt das Ergebnis des Treffens der EU-Außen- und Entwicklungsminister kritisiert. Dass das reiche Europa sich von dem Ziel verabschiedet habe, in absehbarer Zeit 0,7 Prozent des Bruttonnationaleinkommens für Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung zu stellen, sei "das falsche Signal zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt".
Oslo. - Am 27. Mai hat der Finanzausschuss des norwegischen Parlaments eine einstimmige Empfehlung an den Staatsfonds des Landes abgegeben, im großen Stil seine Anteile aus der Kohleindustrie zu veräußern. Der "Norwegian Government Pension Fund Global" ist nicht nur der weltweit größte Staatsfonds; er ist auch einer der Top-Ten-Investoren in der globalen Kohleindustrie. Zuvor hatten Umwelt-und Menschenrechtsorganisationen den Staatsfonds dafür kritisiert, immer noch in Kohle zu investieren. Das zeigte die Studie "Still Dirty, Still Dangerous".
Caracas. - Venezuelas Außenministerin Delcy Rodríguez hat angekündigt, in Palästina eine Botschaft zu eröffnen. Dies sei Teil des Engagements und der politischen Beziehungen zwischen den beiden Nationen, sagte Venezuelas Chefdiplomatin nach Angaben der Nachrichtenseite Nodal. Über ihren Twitteraccount teilte sie mit, dass dieser Schritt auf Anweisungen von Präsident Nicolás Maduro erfolgte, "um den heroischen palästinensischen Staat zu stärken".
Berlin. - Die Dominanz von Agrar- und Ernährungskonzernen wächst stetig und wird laut INKOTA-Netzwerk durch die Regierungen der G7 massiv unterstützt. Besonders deutlich zeige sich diese Entwicklung auf dem Saatgutmarkt. Die zehn größten Saatgutkonzerne haben weltweit einen Marktanteil von 75 Prozent. Neun der zehn Konzerne stammen aus G7-Staaten, unter ihnen Monsanto, Dupont und Bayer CropScience. Das zeigt die neue Broschüre "Konzernmacht grenzenlos", die sieben Entwicklungsorganisationen im Vorfeld des G7-Gipfels veröffentlicht haben.
Berlin. - Zur Forderung von Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU), mit einem EU-Sonderfonds von zehn Milliarden Euro verstärkt die Fluchtursachen zu bekämpfen, hat Claudia Roth (Grüne), Mitglied im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung am Mittwoch erklärt: "Die Bundesregierung spielt in der Flüchtlingspolitik ein doppeltes Spiel. Mit der Forderung nach einem europäischen Sonderfond von 10 Milliarden Euro zur Bekämpfung der Fluchtursachen streut Entwicklungsminister Gerd Müller den Menschen Sand in die Augen." Der EU-Haushalt müsste Müller zufolge für die Einrichtung eines Sonderfonds nicht erhöht werden. "Das Geld muss und kann durch Umschichtung, durch Neuprogrammierung der bestehenden EU-Fonds beispielsweise aus dem Europäischen Entwicklungsfonds jetzt auf diese epochale Herausforderung konzentriert werden", sagte er Euractiv.
Berlin. - Mit einer 14-prozentigen Spendensteigerung verzeichnet die sozialmedizinische Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international für das Jahr 2014 ein Rekordergebnis. "Kein Grund zur Freude", so Geschäftsführer Thomas Gebauer von medico international am Mittwoch in Berlin. Denn dieses Ergebnis sei Ausdruck krisenhafter Entwicklungen, die immer dramatischere Ausmaße annehmen. Mit der Ebola–Epidemie, dem Gaza-Konflikt und dem Krieg in Syrien mit mittlerweile zwölf Millionen Flüchtlingen verwies er auf drei Krisen, bei denen medico lokale Partner unterstützt.