Berlin. - In einem neuen Bericht dokumentiert Amnesty International Kriegsverbrechen der nigerianischen Armee im Kampf gegen die Terrorgruppe Boko Haram. Dem Report zufolge sind 8.000 Menschen seit 2011 in Militärgewahrsam ermordet oder zu Tode gefoltert worden, verhungert oder erstickt. Amnesty kommt zu dem Schluss, dass hochrangige Offiziere von den Verbrechen zumindest gewusst haben müssen.
Berlin. - Die deutsche Bundesregierung ist am 7. und 8. Juni 2015 Gastgeberin des G7 Gipfels auf Schloss Elmau (Oberbayern). Aus entwicklungspolitischer Sicht stehen der Kampf gegen Hunger und Armut, die Einführung weltweiter Umwelt- und Sozialstandards, der Klimaschutz und der Aufbau von Gesundheitssystemen in den Länder des globalen Südens auf dem Programm. "Die Agenda des G7-Gipfels klingt nach einem Wunschkonzert zivilgesellschaftlicher Organisationen. Dabei handelt es sich um eine reine Playback-Show", kritisierte Niema Movassat, Obmann für Welternährung der Fraktion DIE LINKE, am Mittwoch in Berlin die mehrere Hundert Millionen Euro teure Veranstaltung.
Berlin. - Reporter ohne Grenzen (ROG) hat die Regierung Ägyptens anlässlich des Deutschland-Besuchs von Präsident Abdelfattah al-Sisi am Mittwoch zur sofortigen Freilassung aller inhaftierten Journalisten aufgefordert. Im April hatte ein Gericht in Kairo drei Journalisten zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Mindestens sieben weitere sitzen derzeit im Gefängnis - zum Teil seit mehr als eineinhalb Jahren ohne formale Anklage oder Prozess. Gegen viele weitere Medienschaffende sind Verfahren anhängig.
Bielefeld. - Die Gruppe der sieben mächtigsten Industrienationen des Westens (G7) wird sich auf Schloss Elmau in Oberbayern auch mit der globalen Gesundheit befassen. "Es ist jedoch fraglich, ob die Vorschläge der reichen G7-Staaten ausreichen, um die Situation in den armen Ländern grundlegend zu verbessern", meint die BUKO Pharma-Kampagne. "Und die Betroffenen sitzen allenfalls am Katzentisch."
Berlin. - Obwohl der katastrophale Beitrag der Kohleverbrennung zum Klimawandel bekannt ist, belief sich die öffentliche Unterstützung zwischen 2007 und 2014 weltweit auf 73 Milliarden US$. Den größten Beitrag davon lieferte Japan mit etwa 20 Mrd. US$, gefolgt von China (fast 15 Mrd. US$) und Korea (gut 7 Mrd. US$). Deutschland steht mit 6,8 Mrd. US$ an vierter Stelle. Das geht aus dem Bericht "Under the Rug – How Governments and International Institutions are hiding billions in support of the coal industry" hervor, den die Umweltorganisationen Oil Change International, Natural Resources Defense Council und der WWF Europa am Dienstag in Berlin vorgestellt haben. Darin werden erstmals umfassend internationale Zahlen über die staatliche Kohle-Exportförderung zusammen gestellt, Exporte etwa für den Bau von Kohlekraftwerken, für Kohlebergbau oder Kohle-relevante Infrastruktur.
Berlin. - Unternehmen und Investoren mit Sitz in den G7-Staaten schleusen in Afrika jedes Jahr Milliardengewinne am Fiskus vorbei. Unternehmen aus G7-Ländern haben afrikanische Steuerbehörden allein im Jahr 2010 mit manipulierten Verrechnungspreisen um etwa sechs Milliarden Dollar geprellt. Das ist das Ergebnis des Oxfam-Berichts "Money talks: Africa at the G7" der am Dienstag in Berlin vorgestellet wurde.