Bonn. - Ab Montag treffen sich Regierungsvertreter aus aller Welt anlässlich der knapp zweiwöchigen UN-Klimaverhandlungen in Bonn. Den regelmäßigen Bonner Verhandlungen komme dieses Mal aus zwei Gründen besondere Bedeutung zu: Zum einen bleibt nur noch ein halbes Jahr bis zum Beginn des Klimagipfels in Paris und zum anderen fällt der G7-Gipfel, der sich die Klimapolitik als einen Schwerpunkt gesetzt hat, in die Mitte der Verhandlungen. Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch hat im Vorfeld der Verhandlungen erklärt: "Der Klimagipfel in Kopenhagen scheiterte 2009 auch, weil es vor der Verhandlungsrunde damals keinen ausverhandelten Vertragstext gab. Diesmal soll der Text bis Oktober im Wesentlichen stehen, sechs Wochen vor dem Klimagipfel".
Köln. - Ab dem 1. Juni 2015 arbeitet die von medica mondiale 2006 in Liberia gegründete Frauenrechtsorganisation eigenständig unter dem Namen Medica Liberia. Wie alle von der Kölner Organisation aufgebauten Programme für Überlebende sexualisierter Gewalt geht nun auch das in Westafrika über in die Hände einheimischer Frauen. Ihre Vision: Eine gerechte und gewaltfreie Gesellschaft, in der Frauen und Mädchen in Würde leben. Mitarbeiterinnen von medica mondiale stehen den liberianischen Kolleginnen auch in Zukunft beratend zur Seite.
Dresden. - Während die G7-Finanzminister im Dresdener Residenzschloss über Griechenland sprachen, haben internationale Schuldenexperten am Freitag im Stadtmuseum Lösungen für Schuldenkrisen weltweit diskutiert. Bei der von erlassjahr.de organisierten Anhörung appellierte Jürgen Kaiser, politischer Koordinator von erlassjahr.de, an die G7-Finanzminister, den aktuellen Prozess für ein geordnetes Staateninsolvenzverfahren in den Vereinten Nationen als Chance zu begreifen: "2010 wurde die Insolvenz Griechenlands verschleppt statt gelöst. Eine unparteiische Instanz, etwa in den Vereinten Nationen, hätte schon damals eine realistischere Lösung vorschlagen können."
Juba. - Die internationale Hilfsorganisation CARE und das International Committee of the Red Cross (ICRC) sind zutiefst besorgt über die Situation im Südsudan. CARE hat am Freitag vor dem dramatischen Anstieg von Mangelernährung gewarnt. Laut aktueller Daten des internationalen Analysetools IPC zur Bewertung von Nahrungskrisen werden im Juli etwa 4,6 Millionen Menschen keinen ausreichenden Zugang zu Nahrungsmitteln haben. Bereits jetzt ist jedes dritte Kind im Bundestaat Unity mangelernährt. Insbesondere Kleinkinder unter zwei Jahren leiden an erheblichen Folgen wie etwa Wachstumsstörungen. Das ICRC berichtete von Gewalt in der Stadt Leer, Häuser wurden zerstört und viele Menschen mussten fliehen.
London. - Am Freitag hat in Großbritannien ein Prozess gegen den britischen Energiekonzern BP wegen mutmaßlicher Verwicklung in die Entführung und Folterung eines Gewerkschaftsführers in Kolumbien begonnen. Der ehemalige Aktivist der kolumbianischen Erdölarbeitergewerkschaft USO, Gilberto Edgar Torres, hatte das Unternehmen vor einem Gericht in London auf Schadenersatz verklagt (amerika21 berichtete).
Berlin. - Als "Armutszeugnis" hat Cornelia Füllkrug-Weitzel von Brot für die Welt das Ergebnis des Treffens der EU-Außen- und Entwicklungsminister kritisiert. Dass das reiche Europa sich von dem Ziel verabschiedet habe, in absehbarer Zeit 0,7 Prozent des Bruttonnationaleinkommens für Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung zu stellen, sei "das falsche Signal zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt".