Berlin. - Reporter ohne Grenzen (ROG) bittet Bundeskanzlerin Angela Merkel eindringlich, bei ihrem am heutigen Samstag beginnenden Besuch in China eine Freilassung aller in der Volksrepublik inhaftierten Journalisten und Blogger sowie ein Ende der Zensur anzumahnen. Bundeskanzlerin Merkel werde bei ihrer viertägigen Reise auch Staats- und Parteichef Xi Jinping und Ministerpräsident Li Keqiang treffen. Dabei werde sie von einer Wirtschaftsdelegation begleitet, zu der unter anderem die Vorstandsvorsitzenden Joe Kaeser (Siemens), Martin Winterkorn (VW), Thomas Enders (Airbus), Jürgen Fitschen (Deutsche Bank) und Carsten Spohr (Lufthansa) gehören.
Aachen/Berlin - Deutsche Unternehmen sind immer wieder direkt oder indirekt an Menschenrechtsverletzungen im globalen Süden beteiligt - so das Ergebnis einer Studie von MISEREOR, Brot für die Welt und dem European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR). Beispiele seien etwa der Zusammenbruch des Fabrikkomplexes Rana Plaza in Bangladesch, der Einsatz gesundheitsschädlicher Pestizide auf Plantagen in Malaysia oder menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in indischen Steinbrüchen. Doch die Studie "Unternehmen zur Verantwortung ziehen: Erfahrungen aus transnationalen Menschenrechtsklagen" habe auch gezeigt, dass aber Unternehmen so gut wie nie zur Verantwortung würden gezogen.
Berlin – Gemeinsam mit der Kampagne für Saubere Kleidung (Clean Clothes Campaign, CCC), der BUNDjugend und Germanwatch fordert das entwicklungspolitische Netzwerk der neuen Bundesländer, INKOTA, dass das die irische Modekette Primark die Einhaltung der Menschenrechte sowie Sozial- und Umweltstandards entlang der gesamten Lieferkette gewährleisten muss. Primark war in die Kritik geraten, da Kunden in verschiedenen Kleidungsstücken von Primark eingenähte Hilferufe gefunden hatten. „Unternehmen wie Primark müssen für Transparenz sorgen und die Verbraucher aufklären“, forderte Berndt Hinzmann vom INKOTA-netzwerk. Sei ihnen das wegen zahlreicher Zwischenhändler nicht möglich, müssten sie ihr Businesskonzept ändern, verlangte Hinzmann.
Hamburg. - Die deutsche Waffenfirma Sig Sauer steht im Verdacht die Behörden getäuscht zu haben, um illegal Pistolen in das Bürgerkriegsland Kolumbien exportieren zu können. Das berichtet das TV-Magazin "Panorama" am Donnerstag (3. Juli) um 21.45 Uhr in der ARD. Zahlreiche interne Dokumente sowie die Aussagen mehrerer Insider, die dem Norddeutschen Rundfunk (NDR), dem Westdeutschen Rundfunk (WDR) und der Süddeutschen Zeitung (SZ) vorliegen, dokumentieren laut Panorama, "wie der Kleinwaffenhersteller Sig Sauer aus dem schleswig-holsteinischen Eckernförde geltende Vorschriften umging".
Aachen. - "Bürgerschaftliches Engagement: Verantwortung für Demokratie und gesellschaftliche Teilhabe" lautet das Thema der 7. Europäischen Freiwilligen-Universität, die vom 9. bis zum 12. September in Aachen und im niederländischen Rolduc stattfindet. Eingeladen sind Studierende, berufliche Mitarbeiter sowie bürgerschaftlich und ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger. Erwartet werden bis zu 200 Teilnehmer.
Düsseldorf. - Der ehemalige Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) wird Berater des Rüstungskonzerns Rheinmetall. Wie das Unternehmen am Dienstag in Düsseldorf erklärte, übernimmt der frühere Heidelberger Bundestagsabgeordnete "ab 2015 internationale Aufgaben bei Rheinmetall". Er werde ab Januar die Mitglieder des Konzernvorstands von Rheinmetall "in allen Fragen und Aufgaben der internationalen Strategieentwicklung und beim Ausbau der globalen Regierungsbeziehungen unterstützen". Niebel war von 2009 bis 2013 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.