Göttingen. - Auf der Flucht vor der anhaltenden Gewalt und Straflosigkeit im westsudanesischen Darfur sind am Dienstag 45 Darfuris im Mittelmeer ertrunken. Das hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Mittwoch in Göttingen mitgeteilt. "Auch zehn Jahre nach der Einschaltung des Internationalen Strafgerichtshofs gibt es keine Gerechtigkeit für Opfer von Vergewaltigungen, willkürlichen Verhaftungen, Folter und Vertreibung", kritisierte GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius.
Caracas. - Nach dem Dekret des US-Präsidenten, das Venezuela zur "Bedrohung für die nationale Sicherheit" der USA erklärt, hat Venezuelas Präsident Nicolás Maduro noch am Montagabend sein Kabinett und die Oberbefehlshaber der Streitkräfte im Präsidentenpalast Miraflores zusammengerufen. In einer Ansprache über alle Radio- und TV-Sender des Landes nannte Maduro Obamas Handeln den "aggressivsten, ungerechtesten und unheilvollsten Schritt, den die USA jemals gegen Venezuela unternommen haben".
Berlin. - Mit einer zweitägigen Konferenz in Berlin haben Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) und Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) am Dienstag die gemeinsame Initiative "Standards in Lieferketten" im Rahmen der deutschen G7 Präsidentschaft gestartet. 88 Tage vor dem G7-Gipfel auf Schloss Elmau berieten sie mit Vertretern von Regierungen, Unternehmen, Sozialpartnern, Internationalen Organisationen und Zivilgesellschaft Vorschläge zur Umsetzung von Arbeits-, Sozial- und Umweltstandards in globalen Lieferketten.
Hannover. - Aktivisten von Amnesty International wollen am Sonntag (15. März) vor dem Messegebäude der Computermesse Cebit die Freilassung gewaltloser politischer Gefangener in China fordern. Regierungskritiker und Menschenrechtler würden im diesjährigen Partnerland der Cebit regelmäßig drangsaliert, verhaftet und inhaftiert, kritisierte Amnesty am Dienstag in einer Medienmitteilung.
Berlin. - Survival International, die globale Bewegung für die Rechte indigene Völker, hat beunruhigende Berichte erhalten, dass das kleinste und bedrohteste Volk in Äthiopiens Omo-Tal zu verhungern droht, weil sein Wald zerstört wird und der Fluss, von dem es abhängt, langsam stirbt. Die Kwegu, die nur 1.000 Angehörige zählen, leben vom Jagen, Fischen und dem Anbau von Getreide an den Ufern des Omo. Der Mega-Staudamm Gibe III und die mit ihm verknüpften Bewässerungssysteme für große kommerzielle Plantagen auf indigenem Land drohen jedoch die Überflutungen des Omo zu beenden und die Fischbestände zu zerstören, auf die die Kwegu angewiesen sind. Neue Satellitenbilder zeigen, dass die äthiopische Regierung bereits damit begonnen hat, das Staubecken von Gibe III zu füllen.
Washington/Caracas. - Venezuela hat den Geschäftsträger der US-Botschaft in Caracas einbestellt, nachdem der Präsident der Vereinigten Staaten, Barack Obama, das südamerikanische Land zur "Bedrohung für die nationale Sicherheit" der USA erklärt hat. Seit 2010 gibt es keinen Botschafter vor Ort. Obama erließ eine neue "Executive Order" und belegte sieben hochrangige Funktionäre des südamerikanischen Landes mit Sanktionen. Executive Orders sind Präsidialdekrete, die ohne parlamentarische Zustimmung Gesetzeskraft haben.