Berlin. - In der WerkStadt im Berliner Bezirk Neukölln ist derzeit eine Ausstellung zu sehen, die typisch und untypisch mit afrikanischer Kunst und Kultur umgeht. Denn präsentiert werden Tradition und Moderne, Gegenständliches und Abstraktes. Musiziert wird auf der westafrikanischen Stegharfe (Kora) und auf Instrumenten, die den Reggae in die Beine befördern können. Das Publikum ist aufgefordert, selbst zum Zeichenstift zu greifen und eigene künstlerische Spuren zu hinterlassen. In eine der üblichen Schubladen passt das nicht. Noch bis einschließlich Samstag sind Künstler zugange, die Afrika im 21. Jahrhundert zeigen. Sie leben hier wie dort, lassen sich von ihrer Tradition und von ihrer Sozialisation in Europa inspirieren. Sie sind Migranten und gehören zu uns. Denn letztlich sind wir alle Migranten.
Berlin/Zürich. - Ein Jahr nach dem Einsturz des Rana Plaza-Gebäudes in Bangladesch fällt die Bilanz über die seither von der Textilindustrie geleisteten Anstrengungen gemischt aus. Zwar haben mehr als 150 Unternehmen das Abkommen über Gebäudesicherheit unterschrieben. Die ersten Fabrikinspektionen hatten im Winter begonnen. Bei der Entschädigung der Opfer und Hinterbliebenen herrscht jedoch Stillstand. Bis heute kamen erst 15 Millionen der benötigten 40 Millionen US-Dollar zusammen.
Bochum. - Ein Urvolk, das von den Weißen aus dem Westen erobert wird und sich zur Wehr setzt – diese Geschichte lässt sich immer wieder erzählen. Und sie wird immer wieder erzählt, etwa in dem Film "Avatar". Wie dabei der Postkolonialismus diese Art von Filmen prägt, möchte eine Arbeitsgruppe des Instituts für Medienwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum mit ihrer Tagung "Grenzspuren und Depräsentationen – Postcolonial Studies als Medientheorie" verdeutlichen. Sie findet vom 24. bis 26. April in der Bochumer Zukunftsakademie NRW statt.
Göttingen. - Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat nach neuen schweren Massakern einen gezielten Kampf gegen Straflosigkeit im Südsudan gefordert. "Seit Mitte Dezember 2013 sind mehr als 10.000 Menschen bei ethnisch motivierter Gewalt im Südsudan zu Tode gekommen", erklärte GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am Ostermontag. "Die meisten Opfer waren Zivilisten."
Berlin. - Seit rund 200 Jahren streiten sich die Gelehrten, wie viele Menschen unser Planet verträgt. Ein neuer Film will jetzt mit der Vorstellung aufräumen, die "Bevölkerungsexplosion" sei die wichtigste Ursache für Armut, Hunger, knapper werdende Rohstoffe und Konflikte in der Welt. Der österreichische Dokumentarist Werner Boote stellt mit "Population Boom" die berechtigte Frage: "Wer oder was treibt dieses Katastrophen-Szenario an?" Und: "Wer von uns ist zuviel?"
Juba. - Schwere Kämpfe in mehreren Städten des Südsudan, die auch in der Nähe von großen Flüchtlingslagern ausgebrochen sind, haben die Menschen in der Nacht zum Donnerstag gezwungen die Lager zu verlassen. Mitarbeiter der internationalen Hilfsorganisation World Vision, die sich in der Region um die Stadt Renk um die Menschen kümmerten, berichteten von schockierenden Ereignissen. Gemeinsam mit den Flüchtlingen waren sie die ganze Nacht vor den Gefechten auf der Flucht.