Berlin. - Warum hungert jeder achte Mensch, obwohl es genügend Lebensmittel für alle gibt? Welche Folgen hat es, wenn Konzerne mitbestimmen, wie Hunger bekämpft wird? Das neue Jahrbuch zum Menschenrecht auf Nahrung nimmt die Allianz der Politik mit großen internationalen Konzernen und philanthropischen Stiftungen unter die Lupe. "Interessenskonflikte werden dabei tabuisiert und Menschenrechte ignoriert", so das Fazit des evangelischen Hilfswerks Brot für die Welt und der Menschenrechts-Organisation FIAN bei der Vorstellung des aktuellen Jahrbuchs.
Aachen. - Misereor sorgt sich um das Leben von Aktivisten einer Organisation in Südafrika, die sich für die Rechte von Slumbewohnern einsetzt. Partner des katholischen Hilfswerks in Südafrika sowie ein ökumenischer Zusammenschluss der Bischöfe in der Provinz KwaZulu Natal berichteten von "gezielten Morden" an Mitgliedern einer städtischen Basisbewegung sowie exzessiver Polizeigewalt, teilte das katholische Hilfswerk am Freitag in Aachen mit.
Berlin. - Der scheidende Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) nimmt am Wochenende in Washington an der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank teil. Niebel ist als amtierenden Entwicklungsminister deutscher Gouverneur der Weltbank.
Berlin. - Angesichts der Flüchtlingskatastrophe vor der Küste von Lampedusa hat MISEREOR die Bundesregierung und die Staatengemeinschaft der Europäischen Union zu mehr Menschlichkeit und Solidarität und zu einer anderen Einwanderungspolitik aufgerufen. Bei "christlich-sozialen" Politikern in Berlin und im Europäischen Parlament (EP) stößt das auf taube Ohren. Das EP segnete am Donnerstag die nächste Runde der Abschottung der Festung Europa ab. Angeblich dient "EUROSUR" aber nur dem besseren Informationsaustausch der Grenzwächter.
Bonn. - Die nächste Bundesregierung sollte nach Dafürhalten des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE) die Kooperation im Bereich der Entwicklung neu strukturieren und ein "Ministerium für Globale Entwicklung" schaffen. Das haben die Wissenschaftler Jörg Faust und Dirk Messner vorgeschlagen. Zuvor hatten die Hilfswerke terre des hommes und Welthungerhilfe für die neue Legislaturperiode ein "Ministerium für internationale Zusammenarbeit und globale Nachhaltigkeit" gefordert. Die Böll-Stiftung tritt für die Einrichtung einer Enquete-Kommission des Bundestages ein, um "intensiv über deutsche Politik in internationaler Verantwortung nachzudenken".
Wiesbaden. - Bei der Europawahl im kommenden Jahr will eine Partei antreten, die für eine zentrale Rolle der Entwicklungspolitik eintritt. Die "Eine-Welt-Partei" will Probleme wie den Klimawandel, die Finanz- und Schuldenkrise, militärische Konflikte und die extreme Armut in den Mittelpunkt des Wahlkampfes stellen. Um diese Probleme zu lösen, sei "ein globales Miteinander extrem wichtig", teilte ein Sprecher der Partei mit.